900 Stimmen: Lühnder treten zum Jubiläum (fast) geschlossen als Chor an
Ortschaft und Kirche werden im kommenden Jahr 900 Jahre alt / Initiative plant viertägiges Fest
(HAZ 09.01.2016/Mellanie Caglar) Die Lühnder Bürger kommen allmählich in Feststimmung. Im kommenden Jahr wollen sie in ganz großem Stil feiern – und dann gleich einen doppelten Geburtstag. Denn sowohl die Ortschaft selbst als auch ihre Kirche St. Martin werden im Jubiläumsjahr der Reformation 900 Jahre alt. Eine Gruppe von Bürgern organisiert mit Unterstützung des Fördervereins der Kirche, von Vereinen und Verbänden ein Festwochenende. Vom 9. bis zum 11. Juni 2017 soll die große Sause mit Aktionen für Alt und Jung in und rund um das Gotteshaus steigen. Die grobe Planung steht schon. Sie ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt, Veränderungen sind durchaus noch möglich. Nach dem derzeitigen Stand soll das Programm am Freitag, 9. Juni, an der Kirche starten. Zu welcher Uhrzeit, steht noch nicht fest. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal folgt die Begrüßung durch Ortsbürgermeisterin Meike Bokelmann und einen Pastor – Lühnde hat aktuell keinen eigenen Seelsorger im Ort. Die Gläubigen gehören der Zwölf-Apostel-Gemeinde an, für sie sind mehrere Geistliche zuständig und so wisse man noch nicht genau, wer die Ansprache halten werde, berichtet Jens Volland vom Organisationsteam. Außerdem steht für den ersten der Festtage ein Vortrag an. Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, Historiker aus Hannover, wird dabei auf die Lühnder Ortsgeschichte eingehen. Musikbeiträge und ein Sektempfang sollen folgen. Am darauf folgenden Tag geht das Fest im Bereich der Kirche, der Martinstraße und Am Stoben weiter. Geplant sind bis jetzt ein Sternmarsch mit dem Spielmannszug, ein Mittelaltermarkt und eine Art Zeitreise, bei der unter anderem historische landwirtschaftliche Arbeitsgeräte ausgestellt werden sollen. Außerdem soll aus Anlass der Jubiläen ein Gedenkstein offiziell enthüllt werden. Am Alexanderplatz, mitten im Ort, war bei der Erschließung des Neubausgebiets im Jahr 2000 ein vier bis fünf Tonnen schwerer Findling entdeckt worden. „Eine Aktion der Initiative ‚Zukunft Lühnde’ ist es, diesen Steinmit einer Widmung zu versehen“, sagt Volland, der stellvertretender Vorsitzender der örtlichen Initiative ist. Seinen Angaben zufolge sind außerdem ein umfangreiches Kinderprogramm sowie eine große Jubiläumsfeier auf Rautenbergs Hof an der Straße Am Stoben in der Planung. Auf dem Hof war bis vor einigen Jahren regelmäßig das Weizenkorn-Fest veranstaltet worden. Am Sonntag, 11. Juni, soll nach dem Gottesdienst und einem anschließenden gemeinsamen Essen eventuell ein großes Gesangsevent unter dem Motto „900 Stimmen für Lühnde“ für Unter-haltung sorgen. Die Organisatoren wollen versuchen, dafür einen Chor aus 900 Sängern zu formieren, der einige Lieder vortragen soll. Das ist ein ambitionierter Plan: „Das würde bedeuten, dass beinahe ganz Lühnde singt“, sagt Volland. Seinen Angaben nach zählt das Dorf rund 1500 Einwohner. Die beiden Ortschaften Wätzum und Ummeln, die der Kirchengemeinde Lühnde angehören, sind bei dieser Summe nicht mit eingerechnet. Bevor das dreitägige Fest ausklingen wird, steht dann noch eine Reihe von Siegerehrungen auf dem Programm. Die Bestplatzierten von Aktionen für Kinder und junge Erwachsene vom Vortag sollen dabei ausgezeichnet werden.