Musikalische Glanzpunkte
Tag des Liedes: Sieben Gesangvereine begeistern Publikum in der Lühnder St.-Martin-Kirche
Mit einer bunten Mischung beliebter Volkslieder aus dem späten Mittelalter haben sieben Chöre den „Tag des Liedes“ in der St.-Martin-Kirche gestaltet. Das zweieinhalbstündige Festival entwickelte sich zu einem Konzerterlebnis, das mit viel Applaus bedacht wurde. Zum Auftakt hatten die 26 Männerstimmen der Sängergemeinschaft Algermissen (Dirigentin Monika Beuthin) das Publikum mit Heinrich Heines Loreley-Gedicht „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ in der Vertonung von Friedrich Silcher gleich auf ihrer Seite.
Auch internationale Volks- und Tanzlieder wie „Amapolita“ aus Mexiko und das Dalmatinische Fischerlied beeindruckten. Monika Beuthin führte auch die Tenorund Bassstimmen des gut aufgelegten Männerchores aus Borsum durch das Repertoire echter Chorklassiker, darunter „Jenseits des Tales“, „In einem kühlen Grunde“ oder Silchers „Ännchen von Tharau“.
Weil das Publikum Zugaben forderte, folgte das kroatische „Mala moja“.Der Gesangverein Lühnde hatte sich mit dem Kirchenchor zusammengetan und trat unter der Leitung von Ingrid Thon mit bekannten Volksweisen auf, darunter „Wach auf, meins Herzens Schöne“ und „Wenn alle Brünnlein fließen“. Andreas Müller dirigierte den ältesten Algermissener Chor, den Gesangverein von 1863. Dessen Programm reichte vom israelischen Volkslied „Tum-Balalayka“ über Johannes Brahms’ „Ungarischer Tanz Nr. 6“ bis zu „Sambaya“ von Heinz Lemmermann und „Die Rose“ (Amanda Mc Broom). Die „Junge Kantorei“ aus Algermissen (Dirigentin Ursula Mieth) bestach mit ihren feinen und ausdrucksstarken Stimmen und einem Repertoire teils humorvoll vorgetragener Lieder. Das irische Reisesegen-Lied „An Irish Blessing“ gehörte zu den auserwählten Stücken. Mit großer rhythmischer Dynamik und sensibler Feingestaltung folgte der Chor „Cantabile“ den Anweisungen seines Dirigenten Wolfgang Beuthin. Von einem Hörgenuss sprachen viele Kenner, als diese aus mehreren Orten stammende Formation mit dem englischen Volkslied „Auf dem Markt von Scarborough Fair“, Karl Friedrich Zelters „Der Wein erfreut des Menschen Herz“ und mit Ulrich Swillms Stück „Über sieben Brücken musst du gehen“ im zweiteiligen Konzertprogramm überragte. Der Vor-, Haupt- und Konzertchor des Kinder- und Jugendchores aus Algermissen (Dirigent Seksan Ammawat) setzte mit einem abwechslungsreichen Lieder-Repertoire weitere musikalische Glanzpunkte. Zu einem Gesamtensemble formierten sich die beiden Männerchöre aus Algermissen und Borsum zum Finale des Konzertes. Diese begeisterten das Publikum unter der Leitung von Monika Beuthin mit dem andächtig vorgetragenen „Die Ehre Gottes der Natur“ (Die Himmel rühmen), eines der berühmtesten Lieder von Ludwig van Beethoven. An der Orgel begleitete Jürgen Niemann.