Handgreiflich zur Aura
Beruf Geistheilerin: Claudia Hempler-Gödeke arbeitet mit Steinen, Farben und Engeln
Die Ringe müssen ab. Nichts darf die Hände der Geistheilerin beeinflussen, wenn sie mit ihrer Arbeit beginnt. Manuell greift sie in Luftschichten, die sich wie eine Silhouette um eine Frau formen. Erst zupackend, dann schwingend. Die Finger beginnen zu lesen, was man eigentlich nicht begreifen kann: die Aura der Klientin. „Der Mensch besteht nicht nur aus dem physischen Körper, sondern ebenso aus einer feinstofflichen Hülle“, erläutert Claudia Hempler-Gödeke und meint damit Energiefelder, die nicht sichtbar, aber doch fühlbar sind. Jedenfalls für die 46-Jährige. Sie nimmt allein mit ihren Händen wahr, wo der Energiefluss ins Stocken geraten ist, wo sich Dellen, Risse oder gar Löcher im persönlichen energetischen Mantel eingeschlichen haben. Aura-Analyse mit methodisch gesicherten Erkenntnisdaten – ein Widerspruch in sich? Die Geistheilerin kennt die skeptischen Reaktionen und liest in den Augen ihrer Gegenüber schnell so etwas wie „Spinnerin“ oder „Scharlatanerie“. Wie immer, wenn der Verstand zurücktreten muss, um Sinneswahrnehmungen den Vortritt zu lassen. Und so muss man eine Geistheilerin wohl verstehen. Claudia Hempler-Gödeke stellt weder Diagnosen noch gibt sie Heilsgarantien. Was sie bietet, ist ein Versprechen auf Lebenshilfe, sie stellt Kräfte in Aussicht, die gerade in Krisensituationen verlockend sein müssen. Das basiert auf einer gewissen Selbstermächtigung: Die Geistheilerin verdeutlicht, dass sie in ihrer Behandlung „gezielt Energie wie die Erdkraft oder die universelle Kraft“ an ihre Klienten weiterleitet, gleich einem Umspannwerk Energie durch ihr Herz über die Hände gezielt in den Klienten strömen lasse. Das klingt gewaltig. Vielleicht könnte man auch einfach lapidar Mitgefühl sagen? „Mit Mitgefühl hat das nichts zu tun. Geistheilung geschieht nicht etwa aus der persönlichen Kraft, sondern man schöpft aus der Quelle allen Seins und nutzt diese Kraft“, erläutert die Lühnderin. Das habe nichts mit Übersinnlichkeit oder einem fremden Geist zu tun, der gar in sie gefahren sei. Sie lächelt. Solche Erklärungen gibt sie nicht zumerstenMal. Nein, für sie ist ihre Arbeit ganz praktische Lebenshilfe, indem sie die Selbstheilungskräfte ihrer Klienten aktiviert. Jede Krankheit, jedes körperliche und psychische Symptomsei für sie der Ausdruck eines inneren Ungleichgewichts. „Ich möchte diese innere Wahrheit wieder ins Bewusstsein rücken“, betont die Geistheilerin. Für diese Rückholung wendet sie recht unterschiedliche Techniken an: Von Handauflegen, Besprechen, Gesundbeten, über Engelkontakte, die Arbeit mit deminneren Kind, Tarot-Karten, Rituale bis zur energetischen Reinigung oder Rückführung in frühere Leben. All das setzt die Geistheilerin ein, um bei Migräne, Schmerzen, Angstzuständen, Allergien tätig zu werden. „Krebstumore kann ich nicht wegbehandeln, aber durch Stärkung der Gesamtsituation den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.“ Diese esoterischen Fachbegriffe sind Claudia Hempler-Gödeke nicht immer so selbstverständlich über die Lippen gegangen. Angefangen hat die gebürtige Cuxhavenerin als Physiotherapeutin. In diesem Beruf hat sie viele Jahre in Krankenhäusern gearbeitet. Ein Zufall brachte sie in Richtung Geistheilerin: Die Mutter einer Kollegin in Dänemark bot solche Schulungen und sagte so nebenbei, zwei Plätze seien noch frei. Voller Überzeugung hörte Claudia Hempler-Gödeke sich sagen: „Ich mache mit.“ Und wunderte sich im nächsten Moment, wer das gesagt hatte. Da habe jemand gesprochen, der mehr von einem Ziel wusste, das sie bislang noch nicht mal konkret gedacht hatte. Ja, dem sie sogar eher kritisch gegenüberstand. In der Schulmedizin fest verwurzelt, begab sie sich dennoch nach und nach in eine ganzheitlich ausgerichtete Heilmethode, die sich schwer verorten lässt: Irgendwo zwischen einer Begeisterung und wohl auch Sehnsucht fürs Ursprüngliche, fürs Mythisch-Magische, für Rituale und für ungewohnte Zugänge zu neuen Bewusstseinsebenen – fern aller Logik, Technik, Medikamente und Apparatefaszination. Spirituelles soll dabei für den Alltag brauchbar gemacht werden. Ihr Hang für andere Bewusstseinsgebiete ist der 46-Jährigen durch ein einschneidendes Erlebnis klar geworden: Beim Besuch eines Patienten hatte dieKrankengymnastin immer wieder den gleichen Satz im Kopf. Der Mann soll seine Mutter anrufen. „Ich kannte den Patienten und sein Privatleben überhaupt nicht.“ Dennoch: immer wieder diese mahnende Aufforderung. Schließlich nahm die Therapeutin allen Mut zusammen und erzählte dem Patienten von diesem inneren Appell. „Natürlich hatte ich Angst, mich lächerlich zu machen.“ Aber das Gegenteil trat ein. „Woher wissen Sie, dass ich mit meiner Mutter völlig zerstritten bin?“, fragte ihr Gegenüber erstaunt. Gewusst hat sie es nicht, aber gespürt, dass da immer jemand mit im Krankenzimmer gewesen ist, der ihr genau das sagen wollte. Heute spricht die 46-Jährige ohne Scheu davon, dass sie Engel wahrnehmen kann. „Wie weiße Energiewolken, die man so aus den Augenwinkeln erahnt“, beschreibt sie. Ist das eine besondere Begabung oder Sensibilität? Die Frau, die mit einem Lühnder Landwirt verheiratet ist, winkt ab. „Nein, das kann man erlernen.“ Zugegeben: Manche seien vielleicht ein bisschen talentierter. Das hat sie bei ihren vielen Schulungen, die sie in dem großen Lühnder Bauernhaus anbietet, durchaus erfahren. Aber das sei ja in anderen Berufen ebenso. Auch wenn der Beruf „Geistheilerin“ inzwischen wie selbstverständlich an der Haustür steht, das Finanzamt sie unter dieser Berufsbezeichnung führt – für die Leute im Ort hat sie doch etwas Geheimnisvolles. Claudia Hempler-Gödeke: „Ich bin so eine Art Dorfhexe.“ Das gehört nun mal zu ihrer Aura. Die Geistheilerin Claudia Hempler-Gödeke ist zu erreichen: Telefon: 05127/81 07 begin_of_the_skype_highlighting 05127/81 07 end_of_the_skype_highlighting und im Internet: www.geistheilung-luehnde.de