Neubau für Krippengruppe noch 2009

Die Gemeinde Algermissen will noch in diesem Jahr das Angebot an Krippenplätzen deutlich ausweiten – durch einen Neubau für eine Gruppe in Lühnde und die Einrichtung der ersten reinen Krippen-Gruppe im Matthäus-Kindergarten in Algermissen. Zurzeit werden Kleinkinder im Alter unter drei Jahren in der Gemeinde in drei altersübergreifenden Gruppen jeweils zusammen mit den älteren Kindergartenkindern betreut: im katholischen Kindergarten Sankt Matthäus und im kommunalen Kindergarten „Die kleinen Strolche“ in Algermissen sowie im kommunalen Kindergarten in Lühnde.

spielplatz_hangerathAuf dem Gelände des Spielplatzes soll in Lühnde der neue Krippenbau entstehen. Die Spielgeräte werden aber nicht geopfert, sondern auf das benachbarte Gelände der Grundschule verlagert. Dort bleiben sie öffentlich zugänglich.

 

Doch diese gemischten Gruppen werden bald nicht mehr ausreichen. Zum einen muss die Gemeinde wie alle anderen Kommunen die  gesetzliche Vorgabe umsetzen, bis zum Jahr 2013 für 35 Prozent aller Kleinkinder Krippenplätze bereitzustellen. Zum anderen zeichnet sich in
Algermissen bereits ein wachsender Bedarf ab. Hauptamtsleiter Frank-Thomas Schmidt, im Rathaus für Kindergärten und Schulen zuständig, berichtet, dass bei einer Befragung der betroffenen Eltern für das nächste Kindergartenjahr ab August 22 Familien die Betreuung eines Kindes unter drei Jahren wünschen. Generell sei die Planung im Krippenbereich wesentlich schwieriger als bei den Kindergartenplätzen für die Drei bis
Sechsjährigen, erläutert er. Doch zurzeit gehe die Gemeindeverwaltung davon aus, dass ab Herbst je eine Krippengruppe im Kernort Algermissen und eine weitere für die übrigen Ortsteile benötigt werde. Schmidt will das Konzept zusammen mit Bürgermeister Wolfgang Moegerle in der nächsten öffentlichen Sitzung des Sozialausschusses am Donnerstag, 29. Januar, ab 18 Uhr im Hermann-Busche-Haus darstellen und von den Kommunalpolitikern absegnen lassen. Nach Vorgesprächen mit den Fraktionen von CDU und SPD geht Moegerle davon aus, dass der Rat die  Pläne und die damit verbundenen Investitionen einstimmig mitträgt. Das Recht, die erste reine Krippengruppe in Algermissen im Sankt-Matthäus-
Kindergarten einzurichten, hatte die Gemeinde der katholischen Kirche als Träger schon vor rund zwei Jahren eingeräumt. Das Zugeständnis war, wie mehrfach berichtet, ein Teil von Umstrukturierungen bei der Auflösung der ausgelagerten „Bunten Gruppe“ von Sankt Matthäus. Die nötigen Umbauten für die Betreuung von Kleinkindern wurden im Hauptbau des Matthäus-Kindergartens schon bei der Vorbereitung auf die altersübergreifende Gruppe erledigt. Die zweite Krippengruppe soll nach Vorstellungen der Verwaltung in den kommunalen Kindergarten in Lühnde integriert werden. „Das bietet sich an, weil das Team dort schon Erfahrungen mit Kleinkindern in der altersübergreifenden Gruppe gesammelt hat“, erläutert Schmidt. „Außerdem ist durch die bestehenden Öffnungszeiten auch eine Ganztags-Krippengruppe möglich.“ Erweitern muss die Gemeinde in Lühnde allerdings das Raumangebot. Durch einen Anbau am Kindergarten ist das nicht möglich. Das Architekturbüro Pahlke hat eine Alternative vorgeschlagen, die laut Vorschlag der Gemeindeverwaltung verwirklicht werden soll: ein Neubau für die Krippengruppe auf dem Spielplatz vor den Tennisplätzen in unmittelbarer Nachbarschaft des Kindergartens. Der Spielplatz werde aber nicht geopfert, betont Schmidt. Er soll auf dem benachbarten Gelände der Grundschule neu entstehen. Die Gemeinde werde das demnächst im Bebauungsplan verankern, kündigt Moegerle an. Die Verwaltungsspitze verspricht sich von der Verlagerung des Spielplatzes Vorteile: Er könne dann nicht nur als öffentliche Spielfläche, sondern auch von den Grundschülern in den Pausen besser unter Aufsicht genutzt werden. Der Neubau wird nach ersten Schätzungen ungefähr 250 000 Euro kosten. Die Gemeinde rechnet mit Landeszuschüssen in Höhe von etwa 140 000 Euro. Moegerle geht davon aus, dass der Bau bis zum Herbst fertig ist. „Bis zum Start des neuen Kindergartenjahres werden wir es nicht mehr schaffen“, sagt er. „Aber im Oktober sollte die Krippengruppe in Lühnde schon zur Verfügung stehen.“
Wichtiger Standortfaktor
 
Die Ratsfraktionen von CDU und SPD haben bereits signalisiert, die Krippenpläne der Algermissener Gemeindeverwaltung zu unterstützen. Besonders erfreut zeigt sich auch der Lühnder Ortsbürgermeister Thomas Weiß: „Der Neubau wäre ein wichtiger Standortvorteil für die Entwicklung von Lühnde.“ Der Ortsrat beschäftigt sich offiziell zusammen mit dem Gemeinde-Sozial-Ausschuss am 29. Januar mit den Plänen. Doch Lühnde könne durch das Angebot nur gewinnen, meint Weiß nach ersten fraktionsübergreifenden Gesprächen, besonders in Hinblick auf das neue Baugebiet „Mühlenberg II“. Dessen Erschließung soll laut Auskunft von Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle planmäßig im Februar starten.
Weiß begrüßt, dass der Spielplatz nicht verloren geht und auch auf dem Schulgelände weiter öffentlich zugänglich bleiben soll. Aus Lühnder Sicht fordert er, bei der Planung des Krippenneubaus einige Aspekte zu beachten: Die Zufahrtstraße müsse beruhigt werden, weil sich am Hangeräthsweg mittlerweile fast alle öffentlichen Einrichtungen des Dorfes konzentrieren. Aus diesem Grund müssten auf dem Festplatz auch zusätzliche Parkplätze angelegt werden.
Der Neubau solle nicht nur energiesparend, sondern möglichst auch äußerlich ansprechend gestaltet werden. Das sei nach seiner Ansicht vor Jahren beim Bau des kommunalen Kindergartens „Die kleinen Strolche“ in Algermissen nicht so gut gelungen.

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