Nils Niehus: Ostergrüße aus Sevilla

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Allen Bürgern der Ortschaft Lühnde wünsche ich, Nils Niehus, ein schönes Osterfest. Hier in Sevilla / Spanien begegnet man Ostern anders. Nicht mit Osterfeuer und Ostermontag. Nein, hier beginnt alles schon am Montag vor Ostern. Also in der Karwoche. Mit einigen Sätzen möchte ich Ihnen das spanische Osterfest hier in Sevilla etwas näher bringen. Die Tradition der Semana Santa (die spanische Bezeichnung für Karwoche) geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als die katholische Kirche beschloß, der Bevölkerung die Passion Christi auf leicht verständliche und zugleich eindrucksvolle Weise nahezubringen.

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Die bedeutendsten Künstler wurden beauftragt, Heiligenfiguren aus Holz anzufertigen, die dann mit wertvollen Seidengewändern bekleidet vor der Prozession hergetragen wurden. Der Realismus der Darstellung hinterließ tatsächlich einen tiefen Eindruck. Noch heute jubeln die Sevillanos den ‚Heiligen‘ aus ihrer Pfarrkirche mit einer Begeisterung zu, die Zuschauern oft nur schwer verständlich ist. Vor den Prozession schreiten die sogenannten Nazarenos mit langen Mänteln und Kapuzen, die nur die Augen freilassen und die Penitentes, ‚Büßer‘, mit Kreuzen auf ihren Schultern her. Ebenso wie die Costaleros die die Staturen tragen (wobei auf einen einzelnen Mann bis zu 100 kg entfallen), sind sie Mitglieder einer Cofradia, einer religiösen Brüderschaft, deren Hauptaufgabe es ist, eine dieser Prozessionen, die zu einem genau bestimmten Zeitpunkt auf einer genau bestimmten Route von ihrer Pfarrkirche aus zur Kathedrale und zurück zur Pfarrkirche ziehen (was bis zu 8 Stunden lang dauern kann), minutiös vorzubereiten. Insgesamt gibt es in Sevilla 52 Cofradias.

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Für den Zuseher sind diese Prozessionen, die von Musik und Weihrauch begleitet werden, äußerst eindrucksvoll, tausende Touristen besuchen Sevilla während der Karwoche, um dieses einzigartige Schauspiel mitzuerleben.

Nils Niehus

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