Temposünder nerven in Lühnde
Ortsrat sucht weiter nach einer Lösung für die Straße Am Ring / Weniger Lärm-Ärger nach Gespräch mit Jugendlichen
(HAZ/mb). Die Raser auf der Straße Am Ring in Lühnde bleiben Dauerthema im Ortsrat. Ortsbürgermeisterin Meike Bokelmann (CDU) erinnerte daran, dass es vor einiger Zeit an zwei Tagen eine Verkehrszählung gegeben habe. Dabei seien insgesamt 864 Fahrzeuge in beiden Richtungen gezählt worden, von denen 790 schneller als mit den erlaubten 30 Stundenkilometern unterwegs waren – also fast alle. „Wir reden ja nun schon länger über dieses Problem“, betonte Bokelmann. „Der Ortsrat sollte sich jetzt dringend Gedanken über eine Lösung machen.“ SPD-Fraktionschef Jörn Holze stimmte zu. „Dies ist die am drittmeisten befahrene Straße im Ort, wir haben da dringenden Handlungsbedarf.“ Thomas Weiß (SPD) erinnerte daran, dass sich der Ortsrat eigentlich schon für das Anbringen von „Frankfurter Kissen“ (Bodenschwellen) ausgesprochen habe. „Vielleicht hat die Verwaltung aber noch eine kostengünstigere Lösung?“ Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle berichtete, die Gemeinde Hohenhameln habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. „Die Autofahrer bremsen zwar, geben aber anschließend wieder Gas, um die verlorene Zeit aufzuholen“, erklärte er. „Bevor man da viel Geld ausgibt, sollte man sich genaue Gedanken machen.“ Die Entscheidung liege am Ende beim Gemeinderat.
Auf der Tagesordnung des Rates standen auch die Vorbereitungen für die 900-Jahr-Feier des Ortes Lühnde im Jahre 2017. Bokelmann erinnerte daran, dass es bereits eine Planungsgruppe für diese Feierlichkeiten gibt. Wie Weiß berichtete, habe sich diese Gruppe Ende vergangenen Jahres erstmals getroffen. Im Frühjahr sei ursprünglich eine weitere Versammlung geplant gewesen, die im Zuge seines Rücktrittes als Ortsbürgermeister ausgefallen sei. Angedacht wären auf jeden mehrere Aktionen der Vereine, die über das gesamte Festjahr verteilt werden sollen. Am Ende sei ein großes Abschlussfest geplant. Hermann Wesche (CDU) hatte da so seine Bedenken. „Die Sache mit den einzelnen Terminen über das Jahr hinweg wird scheitern“, meinte er. „Da werden wir einfach nicht so viele Leute finden, die uns helfen.“Weiß räumte ein, dass diese Bedenken möglicherweise berechtigt seien. „Schauen wir doch aber einfach mal“, sagte er. Unterdessen hat sich der Ortsrat auch über die Gestaltung der Beete im Ort Gedanken gemacht. Bauamtsleiter Godehard Voges berichtete, dass die Gemeinde mit dem Beet an der „Ummelner Pforte“ im Herbst ein Pilotprojekt starten wolle. „Wir wollen das Beet zunächst relativ dicht mit Frühblühern bepflanzen“, berichtete er. Für den Sommer sollten noch dicht nebeneinander stehende Staudenpflanzen hinzukommen. Auf lange Sicht habe die Gemeinde dann vielleicht weniger Arbeit mit dem Unkraut. Der Ortsrat will indes per Rundschreiben Bürger suchen, die Beete pflegen und bei einer Pflanzaktion mitmachen wollen. Einigkeit bestand im Ortsrat darüber, dass die Lärmbelästigungen durch aufgedrehte Autoradios von Jugendlichen in der Ortsmitte deutlich zurückgegangen sind. „Ich glaube, dass die Polizei dort nun auch öfter kontrolliert“, stellte Bokelmann fest. Wesche, selbst Anlieger, bestätigte dies. Das Treffen mit zehn bis zwölf Jugendlichen im Jugendraum zum Gedankenaustausch habe wohl Wirkung gezeigt. Ihm sei aber auch zu Ohren gekommen, dass die Jugendlichen sich nun in einer Tiefgarage in Hildesheim und in einem Parkhaus in Lehrte träfen.