Bauboom im „Speckgürtel“
Von 16 neuen Bauplätzen am Lühnder Mühlenberg ist die Hälfte schon verkauft
(HAZ/mb). Die Erschließung des zweiten Abschnitts im Lühnder Baugebiet Mühlenberg II steht vor dem Abschluss. Die Arbeiten sollen am 28. Juni beendet sein. Auf dem Areal entstehen insgesamt 16 Baugrundstücke, davon sind sieben bereits verkauft. „Die Gemeinde Algermissen wächst, blüht und gedeiht“, sagte Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle bei der Vorstellung des neuen Baugebietes. „Wir profitieren dabei natürlich von der idealen Lage im Speckgürtel von Hannover.“ Wie Moegerle aber auch betonte, sei die Infrastruktur der Gemeinde recht gut. Er nannte beispielsweise die S-Bahnverbindungen nach Hildesheim und Hannover sowie das gute Angebot bei der Kinderbetreuung. „Da liegen wir weit über dem gesetzlichen Mindeststandard.“ Die Entwicklung und Erschließung des gesamten Baugebiets Mühlenberg II hatte die Algermissener Baulandentwicklungsgesellschaft (ABEG) übernommen, deren Gesellschafter die Gemeinde Algermissen und die Volksbank Hildesheim sind.
„Im ersten Bauabschnitt sind bis auf eins bereits alle Grundstücke verkauft“, sagte der Vorstandsvorsitzende Volksbank, Michael Siegers. Im zweiten Bauabschnitt habe die Bank schon sieben der insgesamt 16 Grundstücke verkaufen können. Ein weiteres Areal sei bereits reserviert, auch die Nachfrage nach den restlichen Bauplätzen sei groß. „Wer hier bauen will, der muss sich sputen.“ Während viele andere Gemeinden im Landkreis über rückläufige Bevölkerungszahlen klagen, hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde Algermissen derzeit bei 8300 Einwohnern immerhin stabilisiert. „Laut dem jüngsten Mikrozensus haben wir sogar noch 79 Bürger mehr als gedacht“, so der Bürgermeister. Die Gemeinde bemühe sich um den Zuzug weiterer Neubürger. Die Ausweisung von neuen Baugebieten scheint sich zu rechnen. „Die Nachfrage übersteigt immer noch das Angebot“, betonte Moegerle. Laut Bauamtsleiter Godehard Voges, zugleich einer der beiden Geschäftsführer der ABEG, kommen die Interessenten weniger aus der Region Hildesheim, sondern aus dem Bereich Hannover. Die Gemeinde wolle möglichst in allen Ortschaften neue Bauplätze anbieten, sagte Moegerle. Konkrete Pläne gebe es aber bislang nur für Bledeln. „Dort weisen wir nächstes Jahr 13 neue Bauplätze aus, zehn davon sind bereits reserviert.“ Ulrich Günther vom Ingenieurbüro WIA aus Laatzen erinnerte daran, dass die Erschließungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt in Lühnde im April begonnen hatten. „Wir haben den Regen-und den Schmutzwasserkanal mit jeweils 16 Hausanschlüssen verlegt und werden jetzt rund 1300 Quadratmeter Fahrbahn pflastern und weitere 900 Quadratmeter asphaltieren.“ Lagen die Gesamtkosten für die Erschließung des ersten Bauabschnitts bei 263 000 Euro, geht das Ingenieurbüro nun für den zweiten Bauabschnitt von 406 000 Euro aus. Die Größen der nun noch bebaubaren Grundstücke liegen zwischen 532 und 930 Quadratmetern. „Die Quadratmeterpreise betragen je nach Lage 93,80 oder 98,80 Euro“, sagte Gabriele Schlie, Teamleiterin Immobilien bei der Volksbank. Dass schwere Baufahrzeuge Schäden auf den neuen Straßen anrichten könnten, glaubt Voges nicht. Wolfhard Zühlsdorf, Prokurist der Volksbank und ebenfalls Geschäftsführer der ABEG, pflichtete ihm bei. „Beim ersten Bauabschnitt gab es auch so gut wie keine Schäden.“