Das Dorf Lühnde blickt zurück

Annemarie und Manfred Dehmel zeigen Filmdokumente aus dem Jahr 1977:
Für viele ältere Dorfbewohner aus Lühnde war es nach mehr als 30 Jahren ein „Wiedersehen“ der besonderen Art. Die jüngeren Erwachsene sahen die drei Super-8-Filme aus dem Jahr 1977 „Lühnde – Ein Dorf stellt sich vor“ aber das erste mal. Kinder und Jugendliche, die diese Filme noch nie gesehen hat­ten, entdeckten dabei ihre Eltern, als sie selbst noch Kinder waren oder auch ihre Großeltern und Verwandten, die damals noch „jung und knackig“ waren […].

Ortsbürgermeister Thomas Weiß bedankte sich bei den

Hobbyfilmern Annemarie und Manfred Dehmel (v.r.)

für die Vorfüh­rung ihrer drei Filme. Fotos: Wiechens

Auf Wunsch des Ortsrates zeigten Annemarie und Manfred Dehmel an drei Filmabenden ihre im Jahr 1977 gedrehten Filme. Diese hatten die beiden Hobbyfilmer damals mit großem Zeitauf­wand von weit über 100 Stunden gedreht, entwickelt, geschnitten, geklebt, mit Tonspur versehen lassen und anschließend selbst vertont. Der erste Film zeigt das soziale und kulturelle Dorfleben in Lühnde allgemein. Der zweite Film „Von der Saat bis zur Ernte“ das Leben in der Landwirtschaft und der dritte Film beschäftigte sich mit den Lühnder Handwerk, Handel und Gewerbe. „Meiner Frau und mir hat das damals viel Spaß und Freude bereitet“, be­merkt Manfred Dehmel, der auch Vorsitzende des örtlichen Schüt­zenvereins ist. Bei den Vorfüh­rungen erschallten immer wieder Lachsalven durch den Saal oder es wurde über lustige Szenen im Film lauthals gejodelt. Der Saal im Gasthaus Platz zumindest war an allen drei Filmabenden mit je­weils über 130 Personen voll be­setzt. Über die riesige Resonanz freute sich auch Ortsbürgermeis­ter Thomas Weiß, der sich im Namen des Ortsrates bei Annemarie und Manfred Dehmel mit einem Geschenk und Blumenstrauß bedankte. Das von den Dorfbe­wohnern gespendete „Eintritts­geld“, so Weiß, solle jetzt für die Überspielung der historischen Filme auf eine DVD Verwendung finden. Auf besonderen Wunsch aus der Bevölkerung, so Weiß, sollen die Filmevon jeweils zwei Stunden im Februar oder März nochmals gezeigt werden, damit die Berufstätigen oder Schicht-dienstleistenden, die verhindert waren, diese dann auch sehen können. Er selbst, so Weiß, wer­de jedenfalls die Gelegenheit nutzen, seine eigene Kindheit nochmals zu erleben.

Insgesamt rund 400 Dorfbewohner hatten sich zu den drei Filmabenden

im Gasthau­ses Platz eingefunden, darunter auch viele Kinder und Jugendliche.

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