Volkstrauertag in Lühnde und Bledeln: Erinnerungen bewahren, Verantwortung weitergeben
Am Ehrenmal zwischen Lühnde und Bledeln versammelten sich Mitte November mehr als 60 Einwohnerinnen und Einwohner zur gemeinsamen Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages. Unter dem diesjährigen deutschlandweiten Motto „Das Gedenken an die nächste Generation weitergeben“ stand die Veranstaltung im Zeichen der Erinnerung und der Weitergabe von Verantwortung für Frieden und Demokratie.
Die Feier wurde feierlich durch den Spielmannszug Lühnde eröffnet, dessen musikalischer Beitrag den feierlichen Charakter der Gedenkveranstaltung unterstrich. Ein herzlicher Dank gilt allen Musikerinnen und Musikern für ihre engagierte Unterstützung.
Im Anschluss folgten die Reden der Ortsbürgermeister von Lühnde und Bledeln, Lars Zeugner und Jürgen Engelke, die beide den Bogen von der historischen Erinnerung zur gesellschaftlichen Verantwortung der Gegenwart und Zukunft spannten.
Lars Zeugner erinnerte daran, dass die Schrecken von Krieg und Gewalt für viele Kinder und Jugendliche heutzutage wieder realere Sorgen sind – nicht zuletzt durch die aktuelle Weltlage. „Auch wenn die Stimmen der Überlebenden des Zweiten Weltkriegs nach und nach verstummen, bleibt es unsere Aufgabe, die Erinnerung an die Grauen des Krieges wachzuhalten,“ betonte Zeugner.
Er warnte zudem vor den Gefahren von Desinformation und der zunehmenden Polarisierung in politischen und gesellschaftlichen Debatten: „Demokratie lebt von Respekt, Dialog und Toleranz. Es liegt an uns allen, diese Werte zu schützen und sie an die nächste Generation weiterzugeben.“
Daran knüpfte Jürgen Engelke an, der aus seiner 40-jährigen Dienstzeit bei der Bundeswehr berichtete. Engelke erinnerte an die Bedeutung der Bundeswehr in der Nachkriegszeit sowie in jüngeren Konflikten wie im Kosovo und Afghanistan. „Der Einsatz für Frieden und die Erinnerung an gefallene Kameraden und Veteranen der Bundeswehr sind ein unverzichtbarer Teil unserer Geschichte,“ erklärte er.
Engelke unterstrich die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur, die nicht nur die Vergangenheit ehrt, sondern auch Mahnung für die Gegenwart und Zukunft ist.
Zum Abschluss der Feier sprach Pastorin Austen eindrückliche Worte, die die Anwesenden zum Nachdenken anregten. Gemeinsam wurde das Vaterunser gebetet, bevor die Veranstaltung mit dem Singen der deutschen Nationalhymne würdevoll beendet wurde.
Der Volkstrauertag in Lühnde und Bledeln war nicht nur ein Anlass, um der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken, sondern auch ein Appell an die Gemeinschaft: Erinnerung und Verantwortung sind untrennbar miteinander verbunden. Nur durch das bewusste Weitergeben der Geschichte kann der nächste Generation ein Weg zu Frieden, Demokratie und Menschlichkeit gewiesen werden. Wir müssen immer wieder von der Geschichte lernen!
Autoren: Lars Zeugner und Jürgen Engelke