Die HAZ hat das Lühnder Bio-Bier in der Rubrik „Taugt´s?“ getestet

(HAZ/24.02.2020/Sebastian Knoppik) Ein Bier aus der Region Hildesheim, das von einem Profi-Brauer produziert wird: Die HAZ-Redaktion hat zwei der von Andreas Buschbeck produzierten Sorten verkostet.

Ein Bier aus der Region Hildesheim, das von einem Profi-Brauer produziert wird – das wollte sich die HAZ-Redaktion mal genauer anschauen beziehungsweise probieren. Und so haben wir zwei der von Andreas Buchbeck kreierten Sorten (Helles, und Weizen alkoholfrei) verkostet.

Aber vor dem Geschmackstest haben wir den optischen Eindruck unter die Lupe genommen. Das Auge trinkt ja bekanntlich mit. Und bei dem Bier aus Lühnde fällt – jedenfalls bei dem Hellen – die hochwertige Flasche auf. Die hat einen kultigen Bügelverschluss und keinen Kronkorken. Und zum anderen klebt kein Etikett auf dem Flaschenbauch, sondern er ist – so wie das früher bei Bierbuddeln üblich war – im Siebdruckverfahren bedruckt. Zu sehen ist ein Bild von Buschbecks früh verstorbenem Vater Rainer und – in 50er-Jahre-Typografie – die Worte „Buchschbecks handwerklich gebrautes Bier“.

Goldgelb und naturtrüb

Der positive optische Eindruck setzt sich fort, nachdem der Inhalt aus der Flasche ins Glas gegossen ist. Goldgelb und naturtrüb ist die Farbe des Lühnder Hellen. Wer die Nase ins Glas hält, riecht schon die Würze des Getränks, auch eine leicht fruchtige Note lässt sich erahnen.

Das Helle gehört wie das Pils zu den untergärigen Biersorten. Das Pils hat allerdings einen höheren Hopfengehalt, während das Helle schwach „gehopft“ ist. Andreas Buschbeck hat in Einbeck seine Brauer-Ausbildung absolviert und in München seinen Meister gemacht. Und er wollte ein Helles kreieren, das dem Pils sehr nah kommt. Das beste aus zwei Welten also.

Nicht ganz so würzig wie ein Pils.

Ist dem Lühnder das gelungen? Das Urteil der Tester aus der HAZ-Redaktion fällt gespalten aus. Eine Testerin lobt, dass dass Bier „nicht zu herb und nicht zu hopfig“ sei und hebt den „sehr ausgewogenen Geschmack“ hervor und und ein erwähnt, dass es „nicht so schwer und trübe“ schmeckt. Anderen ist das Helle zu wenig würzig. „Schmeckt wie Schützenfestbier“, lautet ein Urteil. Ein anderer findet das Helle etwas zu flach und fühlt sich an ein „Fassbier mit zu wenig Kohlensäure“ erinnert.

Das Fazit der Redaktion: Dem einen oder anderen fehlt zwar die typische norddeutsche Würze, aber für ein Helles hat das Bier schon ordentlich Geschmack. „Kann man kaufen und genießen“, bilanziert eine Testerin.

Alkoholfreies Sommerweizen

Ebenfalls im Test: Das alkoholfreie Sommerweizen aus dem Hause Buschbeck. Hier gibt es erstmal einen Abzug in der B-Note. Denn die Flasche ist mit einem schnöden Kronkoren verschlossen und nicht wie beim Hellen mit einem Bügelverschluss. Das liegt an der Produktionsart. Das Alkoholfreie wird nämlich in der Flasche pasteurisiert und das funktioniert mit Bügelverschluss nicht. Allerdings steht auf der Flasche auch kein Siebdruck-Logo, sondern ein herkömmliches Etikett aus Papier.

Aber entscheidend sind ja die inneren Werte. Im Glas präsentiert sich das Lühnder Bier in hellem Goldgelb und schön perlend, der Geruch ist süßlich. Und wie schmeckt das Alkoholfreie aus Lühnde? Etwas zu süß, finden mehrere HAZ-Biertester. Der eine fühlt sich an Limonade erinnert, der andere an Malzbier. Doch es gibt auch andere Stimmen. Mehrere loben gerade den süffigen und leichten Geschmack. Ein Tester beschreibt einen „schönen Weizengeschmack auf der Zunge“ und freut sich über Zitronen und Orangen-Aromen, die erstaunlich lange am Gaumen bleiben. Auch wenn es also ziemlich süß schmeckt, taugt das Lühnder Alkoholfreie auf jeden Fall als sommerlicher Durstlöscher. Mit 2,49 Euro pro Flasche für das Helle und 2,29 für das alkoholfreie Weizen sind die Biere nicht gerade billig, aber dafür haben sie eben auch Bio-Qualität und kommen aus der Region.

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