Geschichten reichen für zweites Buch – Unerwarteter Erfolg der Lühnder Chronik

(HAZ/08.08.2017/M.Bornemann) Die Ortschronik von Lühnde, die vor ein paar Wochen zur 900-Jahr-Feier des Dorfes erschien, entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte. Die Nachfrage ist so groß, dass der Arbeitskreis um Wolfgang Müller, Helga Klingbeil und Ralf-Dieter Reumann über eine Neuauflage nachdenkt. Doch nicht nur das: Geplant ist auch ein ganz neues Buch, in dem Lühnder Geschichten über ihren Ort erzählen. Knapp 300 Exemplare der Chronik hatte der Arbeitskreis zunächst auf den Markt gebracht. „Lühnde hat 1400 Einwohner mit etwa 600 Familien und wir dachten, dass wir damit ungefähr den Bedarf gedeckt hätten“, sagt Wolfgang Müller. Doch die Nachfrage sei immer noch da. „Bei einem Preis von 36 Euro bräuchten wir aber eine Neuauflage mit mindestens 50 Büchern, damit das Ganze für uns wirtschaftlich bleibt“, betont Interessenten sollten sich deshalb möglichst schnell bei Helga Klingbeil unter der Nummer 0 51 26 / 85 42 oder bei ihm unter der E-Mail-Adresse mueller-luehnde@web.de melden.

„Unsere Chronik, die ich schwerpunktmäßig mit den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg befasst, war keine wissenschaftliche Arbeit“, betont Müller. Vielmehr habe der Arbeitskreis einfach nur Bilder und Informationen von Einwohnern gesammelt. „Der Startschuss war vor ein paar Jahren bei einem Bürgernachmittag im Gemeindehaus der Kirche“, erinnert sich der 72-Jährige. „Wir hatten dort Computer aufgestellt, um gleich Bilder und Texte einscannen zu können.“ Für den Anhang des Buches sei eine schon vorhandene Chronik von Friedrich Peine aus dem Jahre 1957 übernommen worden. „Die Leute haben uns die unterschiedlichsten Geschichten erzählt“, so Müller. Dabei sei es zum Beispiel um die Bestattungskultur in Lühnde oder um den Beruf der Botenfrau in der Nachkriegszeit gegangen. Auch über Dorforiginale hätten die Lühnder berichtet. „Anfangs haben uns die Leute gesagt, sie wüssten nichts, doch hinterher waren sie in ihrem Wortfluss gar nicht mehr zu bremsen“, erzählt Müller. Diese Geschichten von Lühndern über Lühnde seien auf unwahrscheinlich große Resonanz in der übrigen Bevölkerung gestoßen.

Bei der 900-Jahr-Feier hätten ihn viele Leute gefragt, warum er sich nicht auch an sie gewandt habe. „Ich weiß doch so viel“, habe er oft zu hören bekommen. „Das war für uns der Ansatz, ein neues Buch zu planen, in dem wir einzig und allein Geschichten von Lühndern über ihren Ort veröffentlichen wollen“, sagt Müller. In einem zweiten Teil des Buches sollen dann noch die besten Fotos von der 900-Jahr-Feier veröffentlicht werden. „2000 Rohbilder haben wir schon zusammen“, berichtet Müller. Manfred Dehmel wird außerdem im Herbst einen fünfstündigen Film vorführen und anschließend als DVD verkaufen. mb

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