„Die Gemeinde hat sich gut entwickelt“ – Pastorin Uta Cziczkus-Büttner verlässt nach zweieinhalb Jahren die Zwölf-Apostel-Gemeinde Sarstedt-Land

Pastorin Uta Cziczkus-Büttner freut sich auf neue Herausforderungen in der Gefängnisseelsorge. Foto: Dittrich

Pastorin Uta Cziczkus-Büttner freut sich auf neue Herausforderungen in der Gefängnisseelsorge.
Foto: Dittrich

Geht es um das persönliche Highlight ihrer Zeit als Pastorin der Zwölf-Apostel-Gemeinde Sarstedt-Land, muss Uta Cziczkus-Büttner nicht lange überlegen: „Das Gemeindefest im September hat wirklich etwas bewegt“, findet sie. Für die Zwölf-Apostel-Gemeinde war es das erste Gemeindefest überhaupt.

Für Cziczkus-Büttner wird es aber auch das letzte Fest bleiben, das sie als Pastorin in der Gemeinde feierte. Zum 1. Dezember wird sie ihre Stelle aufgeben. In Zukunft wird sie als Gefängnisseelsorgerin für den Stadtkirchenverband Hannover arbeiten. Bereits in ihrer Zeit als Schulpastorin in Hannover konnte sie Erfahrungen mit Gefängnisinsassen sammeln. Im Rahmen des Projektes „Knast-Kontakt“ besuchte sie damals gemeinsam mit Oberstufenschülern Jugendliche im Strafvollzug. „Ich fand das damals sehr spannend. Es war eine gute Erfahrung für Schüler und Inhaftierte.“ Darum freue sie sich sehr auf ihre neue Tätigkeit. Gleichzeitig wisse sie aber auch ihre Zeit in Sarstedt-Land zu schätzen.

Im April 2014 hatte sie als Pfarrerin der Landeskirche eine Vakanzvertretung in der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde übernommen. Erst 2012 wurde diese durch die Gemeinden Algermissen, Groß Lobke, Hotteln-Bledeln-Gödringen, Ingeln-Oesselse, Lühnde und Trinitatis gegründet. In der jungen Gemeinde hieß es nun zunächst, Strukturen zu entwickeln, berichtet Cziczkus-Büttner, die von Anfang an auch die Geschäftsführung übernahm.

Gemeinsam mit Pastorin Annegret Austen und Pastor Yorick Schulz-Wackerbarth betreute sie 13 Orte mit 6300 Mitgliedern und zwölf Predigtstätten. Damit ist die Gemeinde die größte des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt. Neben den Kirchen und Kapellen verfügt die Gemeinde auch über drei Kindertagesstätten und sieben Friedhöfe. In den letzten zweieinhalb Jahren konnte die Pastorin verfolgen, wie die Gemeinde zusammenfand: „Natürlich wird eine solche Fusion nicht von Anfang an von allen Mitgliedern mitgetragen. Aber die Gemeinde hat sich gut entwickelt.“

Das sei nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand und den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern zu verdanken. „Hier kann man nicht alleine Pastorin sein. Neue Ideen und Konzepte müssen immer zusammen entwickelt werden.“ So konnten beispielsweise gemeinsame Jahresthemen initiiert werde. Diese werden von allen Gruppen der Gemeinde und auch in den Gottesdiensten bearbeitet.

Außerdem konnte der zweiphasige Konfirmandenunterricht in der 4. und 8. Klasse eingeführt werden. Cziczkus-Büttner betreute die Pilotgruppe. „Dadurch kommen wieder mehr jüngere Kinder in den Gottesdienst. Das ist sehr schön für die Gemeinde“, erklärt sie. Die älteren Konfirmanden würden im Laufe des Unterrichts alle Gemeindehäuser der Zwölf-Apostel-Gemeinde kennenlernen.

Besonders das gemeinsame Fest im September habe aber gezeigt, wie sehr die Gemeinde bereits zusammengewachsen sei. Eineinhalb Jahre hatte ein Festausschuss das zweitägige Fest vorbereitet. „Für uns alle war bis zum letzten Tag nicht einschätzbar, ob es angenommen wird oder ob wir auf allem sitzen bleiben“, erzählt Cziczkus-Büttner. Das Fest wurde ein großer Erfolg. Arbeitskreise, Musikgruppen und Chöre aus allen Orten der Gemeinde stellten ein Programm auf die Beine und lockten viele Besucher an. Cziczkus-Büttner sieht darin auch die Stärke einer großen Gemeinschaft: „Als große Gemeinde können wir auch Großes auf die Beine stellen“.

Trotzdem müsse die Gemeinde noch mehr zusammenfinden. „Die Größe ist auch eine Herausforderung. Ich würde mir wünschen, dass die guten Wege und die Gemeinschaft weiter gepflegt werden. So etwas dauert. Aber ich sehe, dass die Menschen aufeinander zugehen.“

Julia Dittrich

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