Was der Opa im Heu treibt…

Großer Beifall für Premiere: Lühnder Zeitgeister bieten neuen Schwank „Geld muss her“ und glänzen mit viel Wortwitz

haz zeitgeister2015

(HAZ/05.10.2015/Mellanie Caglar) Opa Kurt geht ins Heu. Diese Chance lässt sich seine rüstige Frau Anna nicht entgehen und folgt ihm schnell. Als das Mittagessen auf dem Tisch steht, fehlen darum nur noch Oma und Opa. Ihr Sohn Franz Meier ruft die beiden – und seine Muttern antwortet: „Es dauert nicht mehr lange. Der Opa muss noch fertig machen.“ Das Publikum im evangelischen Pfarrhaus in Lühnde lacht lauthals los. Und als die älteren Herrschaften mit zerzaustem Haar und Stroh in der Kleidung die Bühne betreten, sind die Zuschauer nicht mehr zu halten. Sie grölen sogar – und belohnen die Lühnder Zeitgeister mit reichlich Beifall. Dieser ist ohrenbetäubend, als Oma Anna meint, ihr Kurti sei zu dick. Doch der kontert: „Ein ordentlicher Hammer braucht einen ordentlichen Kompressor.“ Mit eindeutig zweideutigen Sprüchen spart der Schwank „Geld muss her“ nicht, mit dem die Schauspieltruppe jetzt Premiere feierte. In dem Stück von Doris Albert ist das Geld auf dem Bauernhof der Familie Meier knapp. Ein harter Sparkurs soll darum unbedingt Abhilfe schaffen, stößt allerdings nicht bei allen Familienmitgliedern auf Begeisterung – und das wiederum zur Begeisterung des Publikums. Im voll besetzten Pfarrhaus hält es sie kaum mehr auf den Stühlen. Erwartungsvoll verfolgen sie, wie sich die finanzschwache Bauernfamilie aus ihrer misslichen Lage befreien will, und vergießen Lachtränen angesichts der angedachten Sparmaßnahmen:

Opa Kurt (Jörg Eggers) muss seinen Schnapskonsum reduzieren, Franz Meier (Boris Stümpel) bekommt kein zweites Frühstück mehr und die häufigen Friseurbesuche von seiner Frau Paula (Kristina Hennies) soll es künftig auch nicht mehr geben. Doch die resolute Großmutter will sich auf keinen Fall einfach so abspeisen lassen. Oma Anna (Angelika Münter) will nicht auf ihre Zeitschriften und die Schokolade wegen der Glückshormone verzichten. Beides braucht sie. Sie arbeitet an ihrem Liebesleben, will zu ihrem Recht kommen – und lässt keine Gelegenheit aus, um ihren Kurti auf die Matte zu bekommen. Schließlich hat Enkeltochter Susi (Vera Busche) die zündende Idee, ihr quiz-vernarrter Vater Franz Meier soll an einer TV-Rateshow teilnehmen und dabei natürlich gründlich abräumen. Konflikte und Komplikationen lassen nicht lange auf sich warten. Dafür tragen Silke Holze als neugierige Nachbarin Olga und Jürgen Münter als Pfarrer bei. Diese beide wie auch ihre fünf Schauspielkollegen überzeugen bei der Premiere mit einer bravourösen Leistung und begeistern mit viel Wortwitz und humorvollen Dialogen. Es gibt in dieser Woche noch zwei weitere Vorstellungen im Ort. Am Freitag, 9. Oktober, ab 19.30 Uhr und am Sonnabend, 10. Oktober, ab 15.30 Uhr heißt es wieder: „Vorhang auf im Pfarrheim!“ Eintrittskarten für sechs Euro sind noch im kleinen Lädchen in Lühnde und dazu bei Angelika Münter unter den Telefonnummern (0 51 26) 80 49 82 und auch mobil (01 79) 2 03 94 78 erhältlich.

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