Risse in Wänden geben Rätsel auf
Massive Schäden nach Umbau des Feuerwehrhauses/Gutachter soll Ursache klären
Das Feuerwehrgerätehaus in Lühnde muss möglicherweise aufwändig saniert werden. Nach dem Umbau im Jahr 2004 sind an dem Gebäude massive Schäden aufgetreten. Tiefe Risse durchziehen die Wände, ein Gutachter soll nun die Ursache dafür klären. Es war eine pfiffige Idee. Der TuS Lühnde brauchte ein Vereinsheim und die Gemeinde musste das Flachdach des 1978 gebauten einstöckigen Feuerwehrgerätehauses erneuern. Verein und Kommune fanden eine Lösung, von der beide profitierten. Der Klinkerbau wurde im Jahr 2004 um eine Etage aufgestockt, es erhielt ein Satteldach. Oben zogen die Sportler ein, unten blieb die Feuerwehr. Gut 140000 Euro kostete das Projekt, die Gemeinde gab 10000 Euro dazu, so viel, wie die Sanierung des maroden Flachdaches gekostet hätte. Fünf Jahre später entdeckten Feuerwehrleute erste Risse an den Wänden im Erdgeschoss. „Sie waren zunächst nur an der Rauhfasertapete zu sehen, brachen mit der Zeit aber immer stärker auf“, sagt Ortsbrandmeister Ekkehard Lütke.
Die Gemeinde zog einen Statiker und einen Architekten zu Rate. „Wir mussten natürlich sofort prüfen, ob das Gebäude noch sicher ist“, sagt Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle. Das Urteil der Experten: Keine Gefahr, das Haus kann weiterhin genutzt werden. Inzwischen durchziehen an vielen Stellen Risse die Mauern, am Nordgiebel, im Schulungsraum, in der Küche. Manche sind bis zu einem halben Zentimeter breit und einen Meter lang. Was tun? Das sollte ein Gutachter klären. Die Gemeindeverwaltung hatte ihn 2010 beauftragt, die Gründe für die Bauschäden herauszufinden. Er schaute sich die Sache an, ließ dann aber nichts mehr von sich hören. „Wir haben ihm im Herbst 2011 den Auftrag entzogen und einen neuen Sachverständigen eingeschaltet“, sagt Bauamtsleiter Godehard Voges. Der arbeitet nun flotter. Vergangene Woche traf sein Gutachten im Rathaus ein. „Es liefert aber noch kein eindeutiges Ergebnis“, sagt Moegerle. Es seien zusätzliche Untersuchungen nötig. So will der Gutachter vor allem noch die Tragfähigkeit des Bodens unter dem Feuerwehrgerätehaus prüfen. Der Bürgermeister rechnet damit, dass das komplette Gutachten im Sommer vorliegen wird. Für die Gemeinde steht die Frage nach der Ursache an erster Stelle. „Wir müssen ja die Gründe kennen, um die Schäden beheben zu können“, sagt Moegerle. Letztlich gehe es aber auch darum, wer die Verantwortung für die Schäden übernimmt und somit die Kosten für die Sanierung. Warum die Risse auftraten, kann sich Bauamtsleiter Voges nicht erklären. „Beim Umbau im Jahr 2004 sind Baupläne und Statik von zwei unabhängigen Experten geprüft worden“, sagt er. Für die Ortsfeuerwehr ist die Angelegenheit besonders ärgerlich. Sie hatte die Toiletten, die Küche und den Schulungsraum erst 2008 aufwändig renoviert. 1800 Arbeitsstunden steckten die Lühnder Feuerwehrleute damals in die Sanierung. Kurz darauf traten die ersten hässlichen Risse auf. „Schade, irgendwie war das alles für die Katz’“, sagt Ortsbrandmeister Ekkehard Lütke.