Weiß statt grün: moderne Tafeln für Schulen

Algermissen und Lühnde setzen auf „Whiteboards“ im Unterricht / Gemeinde nutzt Konjunkturpaket II für Investition

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Hat die Kreide in der Schule bald ausgedient? Generationen von Schülern haben mit weißer Kreide auf grüner Tafel das Schreiben gelernt. Welcher heute Erwachsene kann sich nicht an den Tafeldienst mit feuchtem Schwamm am Ende der Stunde erinnern? Aber das scheint nun bald vorbei zu sein. So genannte interaktive „Whiteboards“ erobern die Klassenzimmer. Zunehmend auch in den hiesigen Grundschulen, aktuell in Algermissen und Lühnde. Für die Gemeinde Algermissen ist das eine absolute Neuheit. Sie nutzte wie viele andere Kommunen das Konjunkturpaket II, um ohne große finanzielle Belastung ihre Schulen technisch aufzupeppen.

„Die Entscheidung zur Beschaffung der Boards fiel uns dank der Förderung natürlich leichter“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Moegerle (CDU). Für die vier Tafeln mit Lautsprechern, zwei Dokumenten-Kameras, Laptops, Software und Schulungen für die Lehrkräfte investierte die Gemeinde Algermissen rund 18 000 Euro. Die Zuschüsse von Bund und Land betragen 13 700 Euro. Nach einer Schulung durch Mitarbeiter der Hersteller-Firma konnte die Leiterin der Grundschule  Algermissen, Gisela Schütz-Frahne, nun Bürgermeister Moegerle die Möglichkeiten der neuen Technik vorführen. Aber was ist denn nun ein solchesWhiteboard? Es handelt sich um eine  elektronische Tafel, die an einen Computer angeschlossen wird. Das Bild wird von einem Beamer projiziert. Das so genannte interaktive Whiteboard ermöglicht es mit Stiften auf dem Board einen  Computer mit seinen sämtlichen Funktionen und für alle sichtbar zu steuern. Auf dem digitalen  Whiteboard können Lehrer und Schüler die Menüs wie mit der Maus bedienen und mit dem Stift oder mit dem bloßen Finger schreiben. Mit einem digitalen Whiteboard lassen sich über jedes vom Computer angezeigte Bild handschriftliche Ergänzungen legen. „Wir Lehrer schätzen den Einsatz von digitalen Whiteboards, da diese es zum Beispiel ermöglichen, Tafelbilder zu speichern und sie in einer späteren Stunde weiter zu verwenden oder sie den Schülern als Lernunterlagen zur Verfügung zu stellen“, sagt Schütz-Frahne. Außerdem lässt sich auf dem Whiteboard alles  darstellen, was man auf einem Computerbildschirm zeigen kann. Nach einer Studie, die die Gemeinde Algermissen zu diesem Thema zitiert, waren im Jahr 2008 in Schulen in Großbritannien bereits rund eine halbe Million Whiteboards im Einsatz. Mehr als 60 Prozent der Schulen nutzen dieser Untersuchung zufolge dort die modernen Tafeln bereits für den Unterricht – Tendenz steigend. In deutschen Schulen findet die Technik nicht zuletzt wegen der hohen  Anschaffungskosten nur langsam Einzug. Bisher setzen auch in dieser Region insbesondere weiterführende Schulen auf die neue Technik, wenn auch in erster Linie in ausgewählten  Fachräumen. Noch hat die Kreide also nicht ausgedient – doch sie muss zittern.

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