Sogar Turnvater Jahn gratuliert Lühnde

Tus Lühnde feiert 100-jähriges Bestehen mit rauschendem Fest

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Das ganze Dorf hat den 100. Geburtstag des Sportvereins TuS Lühnde mit sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen gefeiert. Ein Festakt mit 450 Gästen, der nachfolgende Große Zapfenstreich am späten Abend auf dem Sportgelände und vielen weiteren Aktivitäten aller Abteilungen ließen keine Langeweile aufkommen. Für die Höhepunkte sorgten Michael Sabisch und Vereinschef Lothar Ebeling mit einem munteren Rollenspiel. „Mal ein ganz anderer Kommers“, hieß es im Festzelt, denn Ebeling trat zur allgemeinen Überraschung als Turnvater Friedrich Ludwig Jahn auf die Fläche, exakt nach alten Bild-Dokumenten gestylt. Sein Amtsvorgänger Michael Sabisch gesellte sich als „Lühnder Bürgermeister von 1911“ dazu.

Abwechselnd starteten beide dann eine geschichtliche Zeitreise durch das vergangene Jahrhundert in diesem Breitensportverein. Parallel lieferte eine Großleinwand historische Aufnahmen. Mit Gudrun Plesse aus Lunestedt/ Bremerhaven tauchte auch noch die Enkelin des ersten Oberturnwarts aus dem Gründungsjahr, Albert Anders, auf. Mehrere Festredner betonten, dass in Lühnde 100 Jahre Turnen und Sport ein Zeugnis für einen  hervorragenden Zusammenhalt seien. Der TuS Lühnde habe die Zeichen der Zeit erkannt und bewiesen, dass sich dieser einst klassische Turnverein inzwischen zu einem Breitensportverein erster Güte entwickelt hat. Der TuS biete auch Gesundheitssport an und genieße eine hohe  gesellschaftliche Stellung im Ort, hieß es. Eine wunderschöne Sportanlage und ein tolles Vereinsheimkämen hinzu. Die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Turnerbundes (NTB), Rosemarie Napp, zeichnete den Jubiläumsverein mit einem Fahnenband und einer Plakette aus. Einen Tag nach dem Fußballspiel der früheren Bundesliga-Altstars von Hannover 96 und VfL  Wolfsburg mit rund 800 Besuchern (diese Zeitung berichtete) brachte der Große Zapfenstreich spätabends noch einmal 500 Besucher auf die Beine. Der verstärkte Musikzug der Feuerwehr Algermissen und der Spielmannszug Lühnde führten unter der Regie des Lühnder Ehrenzugführers Carsten Lüders die feierliche Abendmusik mit der Abfolge von Trommel- und Pfeifenstücken, Reitersignalen und der traditionellen Militärmusik an. Alle Algermissener Feuerwehren hatten bei der Organisation zusammengearbeitet. Ein weiterer Höhepunkt war der große Festumzug am Pfingstsonntag. Zahlreiche Vereine und Gruppen hatten sich dazu einiges einfallen lassen. Rund um den Dorfkern schlängelte sich der Zug über eine Strecke von vier Kilometern. Die Schaulustigen jubelten den Fußgruppen, den sechs Orchestern und Spielmannszügen, zwölf Festwagen und  natürlich den mehr als 600 Mitgliedern des Jubiläums-Vereins zu. Der Festzug war vor allem bunt. Die Mitwirkenden hatten sich in Schale geworfen oder ihre Vereinstrikots übergestreift. Am Morgen hatte Pastor Günter Albrecht im Zelt einen Gottesdienst zelebriert. Dabei stand die neue Vereinsfahne Pate. Im Festumzug trug sie Ingo Sabisch. Auf einem Oldtimer aus den 60er-Jahren schwang er dann für alle Schaulustigen des Festzuges gut sichtbar diese neue Flagge. Unter den Zuschauern war auch Mirko Slomka – der Trainer des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 schaute von seinem Elternhaus aus zu, auch im Festzelt ließ er sich blicken.

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