Unheimliches aus dem Rathaus

Theatergruppe „Die Zeitgeister“ feiert gelungene Premiere mit witziger Komödie

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Wenn es sich um Politik dreht, vergeht den Leuten meist das Lachen. Dass es auch anders geht, bewies die Theatergruppe „Die Zeitgeister“ der St.-Martin-Kirchengemeinde Lühnde. Mit dem humorvollen Theaterstück „Der Geist im Rathaus“ von Hans Schimmel präsentierte die elfköpfige Schauspielergruppe im Gemeindehaus unheimliche Vorgänge aus dem Rathaus. Die Beamten Theobald Schneider (Boris Stümpel) und Elfriede Schwarz (Angelika Münter) führen im Rathaus ein ziemlich ruhiges Leben. Das ändert sich, als Sieglinde Haselbusch (Nicola Krause) als neu gewählte Bürgermeisterin das Ruder übernimmt.

Die möchte gleich noch den Nachbarort eingemeinden und Oberbürgermeisterin werden. Sie engagiert den Unternehmensberater Roland Hein (Jürgen Münter), der nicht ganz uneigennützige Pläne hat. Ihm hat eine Supermarktkette eine fette Prämie versprochen, um an ein begehrtes Baugrundstück für einen neuen Supermarkt zu kommen – das Gelände des denkmalgeschützten Rathauses. Der Einzige, der das schon weiß, ist Nikolaus Nachtigall (Jörg Eggers), der Geist von Müllers Amtsvorgänger, der seit 15 Jahren im Rathaus lebt. Als der Geist erfährt, dass das Rathaus abgerissen werden soll, beschließt er,  Theobald Schneider zu seinem Medium zu machen und mit dessen Hilfe diese Pläne zu  durchkreuzen. Das ruft auch die Wahrsagerin Esmeralda (Marina Loß) auf den Plan. Für die Belustigung des Publikums sorgen auch die Dauergäste im Rathaus, die beiden verfeindeten Nachbarinnen Karla Gutknecht (Doris Bornemann) und Rita Knopf (Lina Eggers) sowie die Putzfrau Regine Nussbaum (Heike Wehling). Letztendlich bleibt das Rathaus erhalten, doch so mancher bricht auf zu neuen Taten. So will die bisherige Bürgermeisterin in den Bundestag. Mit  Sprüchen wie „Wer glaubt, dass ein Amtsleiter ein Amt leitet, glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet“ und anderen Spitzen gegen die Beamten und Politiker in den Rathäusern hatten die Darsteller stets die Lacher auf ihrer Seite. Die Theatergruppe hatte das Stück gemeinsam ausgesucht. „Ein Auswahlkriterium war, dass es dieses Jahr nicht in einem Wohnzimmer spielen sollte. Außerdem haben uns die lustigen Sprüche und Witze zum Beamtenleben sehr  angesprochen“, sagt Angelika Münter von der Gruppe. Über ein ganzes Jahr, allerdings mit großer Sommerpause, haben die Lühnder ihr Stück geprobt. Natürlich haben „Die Zeitgeister“ die Komödie auch an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. So ließen sie sich beim Namen des Supermarkts von der Diskussion um den Bau eines neuen Einkaufsmatktes in Algermissen inspirieren. Die Bühnenausstattung und die Kostüme hatte die Gruppe allesamt privat organisiert. Jürgen Münter baute die Bühne. Nach dem dritten Akt schloß sich der Vorhang nach lang anhaltendem Applaus. Und die Darsteller bedanken sich bei ihrem „wundervollen Publikum“. Am  Freitag, 5. November, wird noch einmal um 19.30 Uhr gespielt und die Schlussvorstellung findet am Sonntag, 7. November, um 15.30 Uhr statt. „Im kleinen Lädchen“ in Lühnde und in Ummeln bei  der Bäckerei Wucherpfennig gibt es nur noch wenige Restkarten.

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