Sanierungsplan für Abwasserinfrastruktur greift: Schmutzwasserkanal in Lühnde wird ertüchtigt

Die Bauarbeiten am Schmutzwasserkanal in Lühnde haben begonnen. Sie sind notwendig geworden, nachdem durch beschädigte Rohre verstärkt Fremdwasser ins Netz eindrang und zu Überlastungen führte. Im Bereich Bolzumer Busch und Bolzumer Tor ging es los. „Zunächst wechseln wir schadhafte Rohre im Hauptkanal aus und sanieren einige Schmutzwasser-Hausanschlüsse“, erklärt Bauleiter Ralf Hamann vom Wasserverband Peine. Allein in diese Arbeiten werden rund 95.000 Euro investiert. „Ab Ende September wird die Sanierung durch das Einziehen sogenannter Inliner fortgesetzt.“

Das Schmutzwasserkanalnetz in der Ortschaft Lühnde war überlastet – oft konnte es die Wassermengen nicht mehr bewältigen. Der Grund: teils extremer Fremdwasserzulauf im System. „Mit einer Kamerabefahrung haben wir das Kanalnetz geprüft, schadhafte Stellen lokalisiert“, so Hamann. Die Schäden wurden analysiert. Dann ließ der Wasserverband ein passgenaues Sanierungskonzept durch die Ingenieurgesellschaft WIA aus Hannover erstellen. „In einer Bürgerversammlung haben wir den Anliegern dieses Konzept vorgestellt und die notwenigen Maßnahmen erläutert.“
Neben den Arbeiten am öffentlichen Netz sind auch einige Anlieger angehalten, Schäden an ihren Privatleitungen zu beheben. Diese waren bei der Kontrolle des Netzes entdeckt worden. „Bei Fragen zu Sanierungsmöglichkeiten stehen wir den Bürgern mit unserem Sachverstand und unserer Erfahrung beratend zur Seite“, erläutert Hamann. Nur gemeinsam könne man die ordnungsgemäße und nachhaltige Abwasserbeseitigung mit so wenig Aufwand wie nötig mittelfristig sichern. „Die Bürger sind engagiert, die Zusammenarbeit mit den betroffenen Anliegern läuft gut“, freut sich Hamann.
Mit den Bauarbeiten begann die Umsetzung des Sanierungskonzeptes am öffentlichen Netz. „Zunächst müssen wir in offener Bauweise vorgehen, um stark beschädigte Rohrteile der 20 bis 25 Zentimeter großen Leitung ersetzen zu können. Zudem sind Arbeiten an mehreren Hausanschlüssen im Kanal vorgesehen“, erläutert Hamann. Für diese Sanierungsmaßnahmen muss die beauftragte Fachfirma Tauber die Straße aufreißen und die Leitung teilweise freilegen. Geringfügige Einschränkungen für den Verkehr seien dadurch leider nicht ganz auszuschließen. Diese Erdarbeiten wirken sich zudem auf der Kostenseite aus. Allein die Sanierungsarbeiten in offener Bauweise in Lühnde erfordern Investitionen von rund 95.000 Euro.
In geschlossener Bauweise geht es ab Ende September weiter. Dann werden über bestehende Kanalöffnungen sogenannte Inliner in beschädigte Rohrabschnitte eingezogen. „Diese mit Harz getränkten Schläuche legen sich von innen an die Rohrwand, härten aus und dichten so die schadhaften Leitungen ab.“ Rund 1400 Meter sollen auf diese Weise saniert werden. Die Kosten für dieses grabenlose Sanierungsverfahren werden sich auf etwa 250.000 Euro belaufen.

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