Braucht Lühnde „Gelbe Füße“?

Ortsrat und Kindergärten wollen Aktion umsetzen / Grundschule sieht Notwendigkeit nicht

Lühnde (htw). In Zusammenarbeit mit den beiden Kindergärten und der Polizei will der Ortsrat Lühnde das Projekt „Gelbe Füße“ möglichst noch in diesem Jahr umsetzen.

Bei der Ortsbegehung gab Polizeioberkommissar Holger Kreipe so ganz nebenbei noch Verkehrsunterricht für Eltern und Kinder. Darüber freut sich Ortsbürgermeister Thomas Weiß (Vierter von links). Foto: Wiechens

Die Aktion habe vorrangig präventiven Charakter, sagte Polizeioberkommissar Holger Kreipe aus Algermissen jetzt bei einer Ortsbegehung.
Auch nach Umsetzung der Aktion würden die Eltern in der Verantwortung stehen. Die Aktion betone den Schutz der Kinder im Straßenverkehr und richte sich sowohl an die Eltern und Kinder als auch an die Autofahrer.
Ortsbürgermeister Thomas Weiß konnte zu der Begehung zahlreiche Eltern mit ihren Kindern begrüßen. Er sagte, dass die Aktion seit zwölf Monaten im Gespräch sei. Eltern hätten ihn damals angesprochen und ihn darum gebeten, sich der Thematik anzunehmen. Der Ortsrat habe sofort grünes Licht dafür gegeben.
Leider, so bedauerte Weiß, habe ihm die Grundschule Lühnde über die Rektorin Monika Rohden mitgeteilt, dass die Schule eine derartige Aktion in Lühnde für nicht notwendig halte. Vor allem deshalb, weil in Höhe der Schule eine Ampel im Bereich der Hauptstraße und ausreichend breite Fußwege entlang der Kreisstraße vorhanden seien. Von der Schulaufsicht des Niedersächsischen Kultusministeriums werde die Aktion jedoch begrüßt, sagte Weiß. Es sei für ihn bisher ein Novum, dass eine Schule eine derartige Kampagne nicht unterstützen wolle.
Wie in vielen anderen Orten sollen an geeigneten Stellen entlang des Schulweges gelbe Markierungen in Form kleiner Füße aufgebracht werden, um Kinder gezielt zu ungefährlicheren Querungsstellen zu leiten. Nach dem aktuellen Runderlass des Ministeriums hätten nicht nur Grundschulen das Recht, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Leiterin des Kindergartens St. Martinus, Regine Stöcklein, hofft, dass die Grundschule doch noch mit ins Boot springen wird.
Für Ina Ziegler ist nicht nur der sichere Schulweg von Bedeutung. Auch an anderen gefährlichen Bereichen im Ort sollten gelbe Füße aufgebracht werden. Der gemeinsame Rundgang durch das Dorf entwickelte sich dann zu einem besonderen Verkehrsunterricht, denn Polizeioberkommissar Kreipe gab den Eltern und Kindern so manchen praktischen Tipp.
Zumindest auf zwei gefährliche Stellen machte der Polizist aufmerksam. In der Hauptstraße endet der Fußweg auf der Südseite vor einer Grünanlage im Einmündungsbereich der Martinstraße. Hier sollte der Fußweg entlang der Mauer bis zur Martinstraße um 20 Meter verlängert werden und der im Wege stehende Ortsplan umgesetzt werden.
Ein weiter Schwachpunkt sei der Bereich auf der Südseite der Hauptstraße zwischen der Straße „Am Ring“ und dem Busparkplatz „Am Brink“.
Hier sei der Bürgersteig sehr schmal und teilweise gar nicht vorhanden. Fußgänger müssten die Fahrbahn überqueren oder teilweise in der „Gosse“ laufen. Ortsbürgermeister Weiß hofft, dass im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der Kreisstraße ein gut begehbarer Fußweg geschaffen werden kann.

Nach den Ferien werde sich die Verkehrskommission des Landkreises gemeinsam mit der Gemeinde Algermissen der Problematik annehmen. Zuvor will der Ortsrat mit Hilfe der Eltern einen Schulwegplan erarbeiten. In diesem sollen gefährliche und eher unbedenkliche Stellen im Zusammenhang mit der Aktion „Kleine gelbe Füße“ dargestellt werden.

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