Großer Aufriss in Lühnde
Bald zwei Baustellen im Ort: Hauptstraße wird saniert / Neuer Regenwasserkanal im Schachtweg
(rek). In Lühnde tut sich demnächst die Erde auf: Im Schachtweg startet im Sommer der Bau eines neuen Regenwasserkanals und im Ortskern wird die Hauptstraße saniert. Beginn ebenfalls in diesem Jahr. „Endlich“, entfährt es Ortsbürgermeister Thomas Weiß. Denn das Dauerthema um die marode Hauptstraße begleitet ihn schon in den sechs Jahren seiner Amtszeit. Nun sollen endlich die Bagger rollen, um die rund 800 Meter lange Strecke von Grund auf zu sanieren. Das ist deutlich eher als bislang gedacht. Immer wieder hatten die Lühnder über den schlechten Zustand der Hauptstraße geklagt, die mit Schlaglöchern, Rissen und Buckeln teilweise einer Kraterlandschaft gleicht. Wer mit dem Auto darüber fährt, bekommt stets einen harten Gruß von den Stoßdämpfern. Und der ist für die Anwohner der Hauptstraße, gerade zwischen Martinstraße und Wätzumer Tor, nicht zu überhören. „Seit anderthalb Jahren ist die Geschwindigkeit deshalb schon innerorts auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert – zur Sicherheit“, betont Bürgermeister Weiß. Der SPD-Politiker hat sich immer wieder für die Sanierung eingesetzt.
Auch Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle musste sich im Algermissener Rathaus Klagen wegen des desolaten Zustands in der Lühnder Ortsmitte anhören. Dabei ist die Gemeinde gar nicht zuständig, sondern der Landkreis Hildesheim. Grund: Die Hauptstraße ist als Kreisstraße eingeordnet. Nach Informationen der beiden Bürgermeister hat das Land die Fördergelder zwar in Aussicht gestellt, eigentlich erst für das Jahr 2015. Ins Ausbauprogramm ist die Strecke längst aufgenommen worden. Seinerzeit hatte aber Rüdiger Garbsch, Leiter des Fachdienstes Straße und Verkehr beim Landkreis, schon angedeutet, dass es auch mal schneller gehen könne, wenn Projekte aus dem Förderprogramm fallen und andere nachrücken können. Das ist jetzt offensichtlich geschehen, so dass mit der Sanierung der Hauptstraße deutlich früher begonnen werden kann. Bereits jetzt sind an der Durchfahrtstraße Absperrungen, Arbeiter und Markierungen zu entdecken. Das hat aber mit der Fahrbahnsanierung noch nichts zu tun, sondern mit maroden Stellen im Abwasserkanal knapp zwei Meter unter der
Hauptstraße. Sie werden punktuell ausgebessert. Unklar ist derzeit noch, ob an beiden Straßen Gehwege verlaufen sollen. „Die muss allerdings zu 50 Prozent von den Anwohnern mitfinanziert werden“, deutet der Ortsbürgermeister an.
Die zweite große Baustellen in Lühnde ist im Schachtweg geplant. Dort soll von Juli an ein neuer Regenwasserkanal entstehen.„Rund 320 Meter Rohr beim Hauptkanal und rund 210 Meter bei den Hausanschlüssen müssen verlegt werden“, erläutert Ralf Hamann, Bauleiter des Wasserverbandes Peine. Schadhafte Stellen im Schmutzwasserkanal, die bereits geortet sind, werden gleich mit ausgebessert. Der Schachtweg muss für die Kanalarbeiten aufgerissen werden, da die Rohre in die Mitte der Straße verlegt werden sollen. Bislang verlaufen einige der alten Leitungen aus den 1960er Jahren quer über private Grundstücke. „Zudem befinden sich im Seitenraum andere Versorgungsleitungen, neben Wasser- auch die Gasleitung“, beschreibt Bauleiter Hamann. Ein neuer Regenwasserkanal mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern wäre an dieser Stelle ein aufwändiges und somit teures Unterfangen gewesen. Rund eine halbe Million Euro investiert der Wasserverband Peine in den Schachtweg, sagt Pressesprecherin Sandra Ramdohr. Um die Arbeiten so schnell wie möglich zu erledigen, soll zunächst der Hauptkanal erneuert werden, danach geht es an die Hausanschlüsse. Ortsbürgermeister Weiß ist mit der Straßenmitte-Variante für das neue Kanalsystem sehr einverstanden: „Sonst hätten so viele Obstbäume in der Straße dran glauben müssen.“ Bis Jahresende soll der neue Regenwasserkanal fertig und die Erde in Lühnde wieder geschlossen sein.