Ein Volkstrauertag unter anderen Vorzeichen – Erinnerungskultur als Stichwort: Aus Geschichte lernen

Als sich die Bürgerinnen und Bürger der Ortschaften Bledeln und Lühnde im letzten Jahr am Ehrenmal, zwischen beiden Orten, versammelten, hatte keiner vor Augen, unter welchen Vorzeichen der diesjährige Volkstrauertag stehen würde. Mehr als 60 Einwohnerinnen und Einwohner beider Orte fanden sich zu der gemeinsamen Gedenkfeier ein.

Eröffnet wurde die Gedenkfeier durch den Spielmannszug Lühnde (an dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich für die Unterstützung!). Danach folgten die beiden Reden der Ortsbürgermeister aus Lühnde und Bledeln, Lars Zeugner und Hans-Rainer Hitschhold.
Lars Zeugner nahm Bezug auf seine Rede vom vergangenen Jahr, wonach Krieg bis zum 24. Februar 2022 im Leben vieler junger Menschen in Deutschland keine Rolle gespielt hat. Nun sei Angst vor Krieg eine der größten Sorgen der jungen Generation. Er blickte zurück auf vergangene Konflikte, wie Afghanistan, den Jugoslawienkrieg und die beiden Weltkriege.
Dabei bediente er sich eines Vergleiches zum Buch „Im Westen nichts neues“ von Erich Maria Remarque, aus dem Jahre 1928. Ein Buch das wie kaum ein anderes die Grausamkeit und die Sinnlosigkeit von Krieg darstellt. Es erzählt die Geschichte eines 19-jährigen, der nur aus Ideologie, Pflichtbewusstsein und aus Liebe zum Vaterland sich in die Schlacht stürzt.
So wie es gerade vermutlich in duzenden Konflikten weltweit passiert.
Er beendete seine Rede damit, dass „jeder Krieg enden wird und am es am Ende heißen könnte, dass an einem Tag, der so ruhig und so still war wie dieser, der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.
Doch anstatt wie vor 100 Jahren zu vergessen, werden wir uns erinnern, wir werden lernen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An dieser Stelle knüpft Hans-Rainer Hitschhold, Ortsbürgermeister von Bledeln, an. Er erzählt die Geschichte des Ehrenmals zwischen Bledeln und Lühnde. Sehr eindrucksvoll visualisiert durch originale Dokumente, die Mitte des Jahres in Bledeln „ausgegraben“ wurden und den Bau bzw. die Planung der Erweiterung des Ehrenmals zum Gedenken der Opfer des 2. Weltkriegs dokumentieren.
Dabei macht auch er deutlich, wie wichtig Erinnerungskultur für uns als Menschen und für uns als Gesellschaft ist. Nur, wenn wir uns im Kleinen verstehen und friedlich miteinander umgehen, kann das auch im Großen wirken. In jedem von uns muss die Initiative und Verantwortung wachsen, einen aktiven Beitrag dazu zu leisten, den Frieden in der Gesellschaft und damit in der der Welt zu festigen und wir auch wieder lernen müssen, die Probleme durch gemeinschaftliches Anpacken zu lösen.

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung nach einem gemeinsamen Vaterunser-Gebet, gesprochen von Pastor Schulz-Wackerbarth, wonach man sich gemeinsam auf den Weg in den Gottesdienst nach Lühnde machte.

Autoren: Lars Zeugner und Hans-Rainer Hitschhold

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