Nach langem Protest: neue Grundschul-Toiletten für Lühnde

(HAZ/11.06.2020/Sebastian Knoppik) Jahrelang hatten sich Eltern und Lehrer über stinkende Toiletten in der Grundschule Lühnde beschwert. In den Sommerferien sollen sie komplett erneuert werden. Es gibt aber auch Kritik.

Nach jahrelangen Protesten sollen die Toiletten der Grundschule Lühnde in den Sommerferien erneuert werden. Die Gemeinde investiert dafür rund 150000 Euro.

Schultoiletten sind oft nicht besonders ästhetisch. In Lühnde aber ist die Lage offenbar besonders schlimm. Eltern berichteten, dass ihre Kinder tagsüber nichts trinken, um die stinkenden Toiletten nicht benutzen zu müssen.

Optische Verbesserung

Doch damit soll nun bald Schluss sein. Die stellvertretende Fachbereichsleiterin Jennifer Szczepanski von der Algermissener Gemeindeverwaltung stellte in der Schulausschusss-Sitzung am Mittwoch die Pläne vor. Demnach soll durch die neuen Toiletten nicht nur der Gestank verschwinden. Auch optisch sind die neuen WCs eine deutliche Verbesserung.

Zu anthrazitfarbenen Fliesen sind unterschiedliche Farben für die Türen und Wände der Kabinen geplant: Während für die Jungen Limonengrün und für die Mädchen Orange vorgesehen ist, werden die Lehrertoiletten in Holzoptik gestaltet. All das ist nicht ganz billig. Die Kosten von 150000 Euro überschreiten den im Haushalt vorgesehenen Betrag von 93000 Euro, wie CDU-Fraktionschefin Marianne Seifert anmerkte: „Das ist ja doch eine enorme Steigerung.“ Verwaltungsmitarbeiterin Szczepanski begründete die hohen Kosten damit, dass nicht nur Toiletten, Fliesen und Kabinen ausgetauscht werden, sondern auch die gesamten Rohrleitungen.

Dachsanierung für 400 000 Euro

Neben den Toiletten wird auch noch das komplette Dach der Grundschule saniert. Dies soll laut Szczepanski in zwei Bauabschnitten passieren: Der erste soll in den Herbstferien umgesetzt werden. Dann sind zunächst die Dächer von Hort und Klassentrakt dran. Der vordere Bereich der Schule soll dann im nächsten Jahr neu gedeckt werden. Kosten für die Dachsanierung insgesamt: 400000 Euro.

In der Sitzung des Schulausschusses gab es Kritik, dass die Grundschule Algermissen in diesem Jahr bei den Sanierungen leer ausgeht. Die Schule im Kernort bekommt zwar einen Anbau inclusive Mensa für 4,5 Millionen Euro. Man müsse aber unterscheiden zwischen dieser notwendigen Erweiterung und der Sanierung des Bestandsgebäudes, findet Elternvertreterin Julia Meyer, die auch für die CDU im Ortsrat sitzt. Es gebe eine Ungleichbehandlung. „Das kann ich als Schulelternratsvorsitzende nicht verstehen.“

Toiletten in Algermissen in besserem Zustand?

Diese Kritik wies SPD-Ausschussmitglied Jörn Holze zurück. Man habe auf die Kritik aus Lühnde reagieren müssen. „Die Beschwerden waren ja nicht aus der Luft gegriffen.“ Die Toiletten dort seien in einem deutlich schlechteren Zustand als in Algermissen. Ausschuss-Vorsitzender Lukas Schlemeyer deutete an, dass im nächsten Haushalt auch wieder die Schule in Algermissen berücksichtigt wird: „Es geht nicht um Algermissen oder Lühnde, sondern um die Schülerinnen und Schüler.“

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