Notzeiten, Überfälle und Gerichtsprozesse

Ausstellung zeigt anlässlich des Lühnder Dorfjubiläums viele Exponate aus 900 Jahren Geschichte

Ulrich Beinker hat in den vergangenen drei Jahren viel Material für eine Ausstellung über die Geschichte Lühndes zusammengetragen. Foto: Caglar

(HAZ/03.05.2017/Mellanie Caglar)  Zu einer Ausstellungshalle hat sich der ehemalige Verkaufsraum von Opel Schmidt in Lühnde, Am Ring 24, verwandelt. Dort ist ab Freitag, 13. Mai, eine Ausstellung über die Geschichte Lühndes zu sehen – wie berichtet feiern Dorf und Kirche ihr 900-jähriges Bestehen. Ulrich Beinker plant und organisiert die Ausstellung mit dem Titel „Lühnde im Licht“. Vor etwa drei Jahren begann er, Fotos, alte Dokumente, Urkunden, Landkarten und Exponate zusammenzutragen. Fündig wurde er in der Dombibliothek und im Domarchiv von Hildesheim, im Stadt- und Staatsarchiv, bei Kreisheimatpfleger Gerhard Schütte, bei Privatpersonen und Lühnder Vereinen.Derzeit hat Beinker, der in der EDV der Berufsgenossenschaft tätig ist, Urlaub. Den will er nutzen um die Ausstellung zu ordnen, Fotos aufzuhängen und Luther-Zitate für einen Ständer mit alten Zitaten, die auf hölzernen Tafeln geschrieben stehen, herauszusuchen. Die Ausstellung ist in die vier Bereiche Kirche, Mittelalter, bäuerliches Leben und die Zeit ab 1850 bis zur Gegenwart gegliedert. In den ersten zwei Abschnitten erfahren Besucher jede Menge über die Kirche, sie ist das älteste Gebäude im Dorf, über Lühnde als Gerichtssitz, über Notzeiten, Überfälle und die Wallanlage. Im Abschnitt über bäuerliches Leben sind unter anderem alte Mausefallen aus der Sammlung von Schütte, ein Schleifstein, ein Pflug und Ochsenjoch aus längst vergangenen Zeiten zu sehen. Der Abschnitt Gegenwart bietet unter anderem alte und neuere Klassenfotos, Infos zum Bau des Stichkanals, eine Schützenscheibe von 1908 und eine Vitrine der Feuerwehr. Einer Stellwand hat Beinker den Namen Intermezzo gegeben. Dort thematisiert er beispielsweise die Reformation, den Namen und das Wappen Lühndes, die Einwohnerzahl, die Pastoren und den 30-jährigen Krieg. In der Mitte des Ausstellungsraumes liegt ein runder grüner Teppich. Er soll einen Gerichtsplatz symbolisieren. Holzklötze stehen bereit und dienen als Sitzmöglichkeiten. Jeder Ausstellungsbesucher kann die Patenschaft für eine Stellwand für 900 Cent – in Anlehnung an 900 Jahre Lühnde – übernehmen und bekommt dafür eine kleine Aufmerksamkeit. Eine Vernissage mit Vortrag des Kreisheimatpflegers und Musik von Jürgen Niemann beginnt am 13. Mai um 15 Uhr. Die Ausstellung läuft bis Ende September und ist sonntags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. Gesonderte Termine für Gruppen sind in Absprache mit Beinker unter der Telefonnummer 05126 / 8496 möglich.

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