Aufgebrachte Bürger: Raser im Neubaugebiet

(HAZ/gs/19.9.14)

Mehrheit des Ortsrats Lühnde stimmt für Verengungen auf den Straßen als Tempobremsen / So viele Zuhörer wie lange nicht mehr

ortsratsitzung2014

Verkehrsprobleme bringen die Anlieger im Neubaugebiet Mühlenberg in Rage. 44 Personen aus den Straßen Mühlenberg und Weiße Rose lieferten sich bei der jüngsten Ortsratssitzung in Lühnde heftige Debatten. So viele Zuhörer gab es dort schon lange nicht mehr. „Wir haben Anfang Juni in den Straßen eine Verkehrszählung durchgeführt“, sagte Bauamtsleiter Godehard Voges mit dem Resultat: In vier Tagen ergab die Messung erstaunliche 2600 Fahrzeuge – eine Bestätigung für die Neubürger. „Es wird zu schnell gefahren, in der Mehrheit sind es die Lastwagen“, lautete die einhellige Meinung der aufgebrachten Anlieger. 1700 Autos und 900 Laster registrierte die Behörde in vier Tagen. Der Verkehrskommission liegen diese Zahlen inzwischen ebenfalls vor. Die betroffenen Straßenzüge im Neubaugebiet sollen nun versuchsweise ein halbes Jahr lang durch die Aufstellung sogenannter Proviblocks, einer baulichen Einengung, beruhigt werden. Das fand auch die Mehrheit des Ortsrates.

Da in Lühnde seit dem 3. Juni 2013 – also vor über einem Jahr – keine Ortsratssitzung mehr stattfand, lieferte das Treffen im Hermann-Busche-Haus eine Fülle an Themen. Nach der Mandatsniederlegung von Ortsratsmitglied Thomas Weiß vereidigte Ortsbürgermeisterin Meike Bokelmann nun Boris Stümpel (SPD) als dessen Nachfolger. Der Ortsrat hatte noch kurz vor der Sitzung den Festplatz neben dem Sportgelände besichtigt, da es hinter dem gepflasterten vorderen Parkbereich plötzlich steil abwärts geht. Damit einher gehen mögliche Unfallgefahren. Einen Vorfall gab es bereits. Die Mehrheit entschied sich nach Diskussionen für das Aufstellen von Pfosten mit Ketten. Die Hainbuchenhecke entlang des südlichen Festplatzes als Abgrenzung zum benachbarten Kindergarten habe nach Aussagen seit gut 20 Jahren keinen Rückschnitt mehr erhalten und bringe es dadurch auf runde acht Meter Höhe. Beschluss: Die Bäume sollen wieder auf Heckenhöhe gebracht werden. Bauamtsleiter Voges informierte über den geplanten Bau einer neuen Kanalbrücke mit einer Breite von 6,50 Metern inklusive Radweg zwischen Lühnde und Wätzum. Die jetzige Brücke stammt von 1923 und ist in die Jahre gekommen. Apropos Jahre: Nur noch drei Jahre sind es bis zur 900-Jahr-Feier von Lühnde. „Die Zeit rennt uns davon“, betonte Ortsbürgermeisterin Bokelmann. Eine Planungsrunde soll daher schnell ins Leben gerufen werden. Am Volkstrauertag, 16. November, findet ein Gedenkgottesdienst um 10.30 Uhr in der Martin-Kirche statt, danach um 11.45 Uhr die Gedenkstunde am Ehrenmal „Bledelner Berg“. Der Weihnachtsmarkt findet am 30. November statt.

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