Nur Thomas Weiß stimmt gegen Meike Bokelmann

CDU-Frau ist Lühndes neue Ortsbürgermeisterin / SPD sieht Wahl als „beste Lösung“

 bokelmann meyer

(HAZ/mb). Meike Bokelmann (CDU) ist neue Ortsbürgermeisterin von Lühnde. Sie tritt die Nachfolge von Thomas Weiß (SPD) an, der nach Differenzen mit dem Vorsitzenden des SPD-Gemeindeverbandes, Werner Preissner, zurückgetreten war. Zu Bokelmanns Stellvertreter wählte der Ortsrat einstimmig Cay-Peter Meyer (SPD), er ist auch Vorsitzender des Ortsvereins seiner Partei. Für Meyer hatte der bisherige Vize-Bürgermeister Hermann Wesche (CDU) seinen Platz geräumt. „Ich trete mit dem heutigen Tag zurück“, kündigte er zu Beginn der Sitzung an. Als neue Ortsbürgermeisterin schlug Wesche seine Parteifreundin Meike Bokelmann vor. Weiß begründete anschließend, warum er Bokelmann seine Stimme nicht geben werde. „Ich weiß, dass ich selbst Teil des Problems bin, doch die SPD hat bei der jüngsten Kommunalwahl eine deutliche Mehrheit errungen und ich kann es nicht verstehen, dass keiner aus der Fraktion das Amt übernehmen will“, sagte er. SPD-Fraktionschef Jörn Holze ließ diesen Einwand nicht gelten. Er unterstrich, dass weder er selbst noch seine Fraktionskollegen Cay-Peter Meyer und Brunhild Hagemann aus beruflichen Gründen den zeitlichen Aufwand für das Amt eines Bürgermeisters hätten aufbringen können. „Wir bitten, unsere Entscheidung zu akzeptieren“, sagte er. „Wir meinen aber, mit der Wahl von Meike Bokelmann die beste Lösung gefunden zu haben.“ Diese Position hatten Holze und Meyer zuvor auch in einer Pressemitteilung deutlich zum Ausdruck gebracht. „Die SPD-Fraktion und der SPD-Ortsverein haben sich mehrheitlich und demokratisch dafür entschieden, Frau Bokelmann bei ihrer Kandidatur zu unterstützen“, heißt es in dem Papier. Ziel sei es gewesen, dem Ortsrat Lühnde unter den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen von vier SPD- und drei CDU-Mandaten ein für die restliche Wahlperiode stabiles Fundament zu geben, das nicht von einer einzelnen Stimme abhängig sei. Dass Weiß sich derweil in der Öffentlichkeit als „Unabhängiger“ bezeichnet habe, sei missverständlich. Schließlich sei er weder aus der SPD-Fraktion des Lühnder Ortsrates noch aus der SPD ausgetreten. Bei der Prüfung der zeitlichen Verfügbarkeit hätten derweil alle übrigen Fraktionsmitglieder feststellen müssen, dass sie das Amt eines Bürgermeisters nicht hätten verantwortungsvoll ausüben können. „Die Entscheidung haben sich alle SPD-Ortsratsmitglieder nicht leicht gemacht und die Bedeutung ist den Mitgliedern bekannt“, heißt es in der Erklärung von Holze und Meyer. Im Übrigen sei es Weiß zum Zeitpunkt seines Rücktrittes auch bekannt gewesen, dass die übrigen Fraktionsmitglieder aus beruflichen Gründen nicht für einen Ortsbürgermeisterposten zur Verfügung stehen. Außerdem sei Weiß selbst bei den jüngsten Aktivitäten und Sitzungen des Orts- und Gemeinderats mit Verweis auf berufliche Gründe nicht mit von der Partie gewesen. „Die SPD-Fraktion hofft nun, dass sie ihre Kraft künftig auf die Lösung von Problemen des Ortes lenken kann“, heißt es in der Pressemitteilung.
Meike Bokelmann, die schließlich mit 6:1 Stimmen zur neuen Ortsbürgermeistern gewählt wurde, bedankte sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. „Ich werde mich den Herausforderungen stellen“, betonte sie. Gemeindebürgermeister Wolfgang Moegerle dankte anschließend Thomas Weiß für dessen langjährige Arbeit als Ortsbürgermeister. Als Anerkennung überreichte er ihm eine Urkunde der Gemeinde. Weiß gratulierte anschließend Bokelmann zu ihrer Wahl und wünschte ihr „eine glückliche Hand“. Was ihn persönlich freue, sei die Tatsache, dass Lühnde jetzt eine Ortsbürgermeisterin habe. Wie Moegerle im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete, sei am 17. Juni ein Termin des Ortsrates geplant, der zusammen mit zwei Gutachtern die Risse am Feuerwehrhaus unter die Lupe nehmen soll. „Die Gutachter werden dann Sanierungsvorschläge machen“, so der Verwaltungschef.

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