Erfolge für Lühnder Teilnehmer bei „Schüler experimentieren“

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Womit beschäftigen sich Mädchen, die in die Grundschule gehen? Mit Puppen spielen, Reiten, Radfahren, Tanzen und Musizieren? Die Viertklässlerinnen der Grundschule Lühnde machen genau das. Aber außerdem noch sehr viel mehr: Gleich neun Schülerinnen haben sich für „Schüler experimentieren“ angemeldet, die Runde der Minis im mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerb von „Jugend forscht“. Dabei sind die aufgeweckten Mädels erst neun Jahre alt oder gerade zehn geworden. […]

Die Kinder sind Feuer und Flamme, wenn sie von ihren Projekten erzählen: Über Wochen, manchmal sogar Monate haben sie ihre Ideen vorangetrieben, haben Ergebnisse gemessen, akribisch ausgewertet und kommentiert. Für Schüler dieses Alters an sich schon eine Leistung. Darüber hinaus begeistern aber auch die originellen Fragestellungen. Welche Seife säubert am besten? Luisa Pöltzig aus Ummeln und Julia Ziegler aus Lühnde machten beim Händewaschen die Probe aufs Exempel, testeten die Reinigungswirkung von flüssigen und festen Seifen bei Erde, Gras, Sirup, Fett und Filzstift. Handelsübliche Marken verglichen sie mit selbst hergestellten Seifen. „Das Rezept haben wir aus dem Internet“, verrät Luisa. Die selbstgemachten Seifen waren auf jeden Fall deutlich preiswerter als die gekauften – und ihre Flüssigseife konnte es sogar mit den Industrieprodukten aufnehmen. Die saubersten Hände bekommt man allerdings immer noch von der fertigen festen Seife. Pflanzen brauchen Wasser, Licht und Nährstoffe zum Wachsen. Und unterscheiden sich damit gar nicht mal so sehr von Menschenkindern. Marie Gerke und Saskia Kölle aus Lühnde fragten sich deshalb, wie Pflänzchen auf Apfelsaft und Cola reagieren. Sie säten Katzengras und Weizen aus, gossen mit verschieden starken Konzentrationen und zum Vergleich mit reinem Leitungswasser. Resultat: Wasser bekommt den Sämlingen immer noch am besten. Stark verdünnte Cola lässt die Gräser ebenfalls sprießen. Den Apfelsaft sollten die Mädchen aber besser selbst trinken. Die Pflanzen gingen damit nämlich ganz kümmerlich ein. Rebecca Klages und Merle Schuder aus Bledeln sind unter die Kristallzüchter gegangen. Sie lösten Zucker und Salz in Leitungswasser, destilliertem Wasser und Sprudel auf – und warteten, dass die Flüssigkeit wieder verdunstet. Aus dem Zuckerwasser wurde allerdings nur eine klebrige, zähe Brühe, aus der Salzlösung bildeten sich hingegen schneeweiße Kristallkrusten, zumTeil fielen sogar hübsche große Einzelkristalle aus. „Die sind allerdings sehr empfindlich“, sagen die Mädchen. Bevor die zarte Pracht zerfällt, wurden die Resultate ihres Experiments noch schnell für die Ewigkeit fotografiert. l Was gefällt Abc-Schützen an der Schule, was nicht? Laura Witgrefe aus Bledeln hat sich gemeinsam mit ihren Schulfreundinnen Madlen Wiesner und Jette Tabea Heinemann aus Groß Lobke der Ängste der jüngeren Mitschüler angenommen. Die Interviewerinnen gewannen dabei überraschende Erkenntnisse: Viele Erstklässler fürchten sich vor älteren Mitschülern, erst recht wenn die frech sind, und vor Lehrern, die ziemlich resolut auftreten. Aber auch Hausaufgaben, deren Fragestellung die Kleinen nicht genau verstanden haben,  bereiten ihnen Angst. Pausen finden die Erstklässler zwar toll – doch rechnen, lesen und schreiben finden sie noch viel spannender.

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Außerdem haben die drei Jungforscherinnen ihre jüngeren Mitschüler vermessen. Eigentlich sollten die Kinder auf Stühlen sitzen, die auf ihre Größe genau zugeschnitten sind. Die gelben Stühle in der Klasse sind für Kinder von 128 bis 142 Zentimeter geeignet, tatsächlich waren aber zwölf Kinder deutlich kleiner, hätten daher besser orangefarbene Stühle bekommen müssen. Betreuungslehrerin Kristina Peter, die von den Kindern liebevoll „Peti“ genannt wird, reagiert nachdenklich. „Da sollten wir ja wohl noch Stühle nachkaufen.“ Die Fachkonferenzleiterin betreut an der Grundschule Lühnde seit einiger Zeit eine erfolgreiche kleine Forscher-AG, in der auch die vier Gruppen des „Jugend forscht“- Wettbewerbs mitarbeiten. „Die Kinder entwickeln sich sehr gut: Sie lernen, strukturiert zu arbeiten und ihre Arbeiten genau zu überdenken.“ […]

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